57% der Schweizer Bevölkerung träumen von einer Frühpensionierung – nur 11% planen dafür
Wofür spart die junge Generation und was bereuen die Pensionierten rückblickend? Unsere Studie liefert überraschende Einblicke.
Unsere 2025 durchgeführte Umfrage unter 2'032 Einwohnerinnen und Einwohnern der Schweiz im Alter von 15 bis 79 Jahren erlaubt einen detaillierten Einblick in das Sparverhalten und den Vermögensaufbau der Schweizer Bevölkerung.
Mehr als jede zweite Person unter 65 Jahren (57%) träumt von einer Frühpensionierung – doch nur 11% planen darauf hin.
Im Hinblick auf die Pensionierung tauscht sich ein Viertel der Paare selten bis nie über die gemeinsame finanzielle Situation aus.
37% der über 65-Jährigen würden ihre Pensionsplanung rückblickend anders oder früher angehen.
38% stufen ihr Wissen zu Finanz-, Vorsorge- und Anlagethemen als mittelmässig ein, 16% als schlecht und 6% als sehr schlecht.
Drei Viertel finden es (sehr) wichtig, dass finanzielle Bildung bereits während der Schulzeit vermittelt wird. Gleichzeitig bewerten 69% ihre schulische Ausbildung in diesem Bereich als unzureichend.
82% der Bevölkerung geben an, sich (sehr) gut mit dem 3-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge auszukennen. 71% können die Säule 3a in ihrer traditionellen Form zumindest grob erklären. Die Säule 3a mit Wertschriften können hingegen nur 44% erklären.
In den vergangenen sechs Monaten konnte weniger als die Hälfte der Bevölkerung (47%) Geld zur Seite legen.
Über die Hälfte der Bevölkerung (52%) besitzt ein klassisches 3a-Konto. Etwa jede dritte Person (31%) besitzt ein 3a-Konto mit Wertschriftenlösung.
Rund ein Viertel (24%) gibt an, in Aktien- oder ETF-Sparpläne zu investieren. Bei den 15- bis 22-Jährigen besitzen 39% ein Produkt dieser Kategorie.
In der Schweiz träumen viele von einer Frühpensionierung. Mehr als die Hälfte der unter 65-Jährigen (57%) hegt den Wunsch, die berufliche Laufbahn vorzeitig zu beenden. Konkrete Massnahmen werden dafür allerdings kaum getroffen. Nur 11% arbeiten aktiv darauf hin. Bei den unter 30-Jährigen wünschen sich 61% eine Frühpensionierung, wobei nur 4% aktiv darauf hin planen. Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es sogar nur 7%. Bei den 45- bis 59-Jährigen sind es immerhin 15%. Frauen und Männer äussern den Wunsch nach einer Frühpensionierung etwa gleich oft (55% respektive 60%). Jedoch gestehen deutlich mehr Männer (38%) als Frauen (28%), dass sie derzeit keine konkreten Massnahmen dafür ergreifen.
Der weit verbreitete Wunsch nach einem frühen Ruhestand steht in Kontrast zu den Erfahrungen vieler Pensionierter. 37% der über 65-Jährigen würden ihre Pensionsplanung rückblickend anders oder früher angehen. Insgesamt geben 18% von ihnen an, sie würden sich früher oder umfangreicher informieren, und 14% würden frühzeitiger mit dem Sparen für die Pensionierung beginnen. Je 13% würden mehr für die Altersvorsorge zurücklegen respektive anders investieren.
Als Faustregel für die Frühpensionierung gilt, dass für jedes Jahr, das eine Person früher in den Ruhestand geht, eine Lücke von bis zu einem Jahresgehalt entsteht. Wie viele die finanziellen Konsequenzen einer Frühpensionierung tatsächlich kennen, bleibt offen. Die Selbsteinschätzung der Bevölkerung bestätigt allerdings, dass die finanzielle Bildung verbesserungswürdig ist: 38% stufen ihr Wissen zu Finanz-, Vorsorge- und Anlagethemen als mittelmässig ein, 16% als schlecht und 6% sogar als sehr schlecht.
Gleichzeitig zeigt sich ein starkes gesellschaftliches Bedürfnis nach finanzieller Grundbildung. Drei Viertel finden es (sehr) wichtig, dass finanzielle Bildung bereits während der Schulzeit vermittelt wird. Gleichzeitig bewerten 69% ihre finanzielle Ausbildung in der Schule jedoch als unzureichend.
Trotz dieser Wissenslücken geben 82% der Bevölkerung an, sich (sehr) gut mit dem 3-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge auszukennen. Konkret können 79% das klassische Sparkonto und 71% die Säule 3a in ihrer traditionellen Form zumindest grob erklären. Das Verständnis nimmt jedoch bei komplexeren Produkten deutlich ab. So können nur 44% die Säule 3a mit Wertschriften erklären.
Wenn es um Informationen rund um Finanz-, Anlage- und Vorsorgethemen geht, wenden sich die meisten Menschen in der Schweiz (52%) zuerst an ihr persönliches Umfeld. An zweiter Stelle folgen Finanz- und Bankberaterinnen und -berater (49%). Soziale Medien und Podcasts (9%) sowie (Online-)Kurse (8%) spielen trotz steigender Digitalaffinität der Bevölkerung nur eine untergeordnete Rolle.
«Eine Frühpensionierung will gut geplant sein – denn sie kann viel kosten. Wer den Sparprozess frühzeitig organisiert und die Chancen von passenden Anlagelösungen nutzt, verschafft sich mehr finanzielle Freiheit. Schon kleine Beträge können dabei einen grossen Unterschied machen.»
Die teilweise unzureichende Finanzbildung scheint keinen Einfluss auf das Sparbewusstsein der Bevölkerung zu haben. So gibt die grosse Mehrheit (79%) an, dass ihnen das Sparen wichtig ist. Allerdings konnten nur 47% in den letzten sechs Monaten Geld zur Seite legen. Knapp die Hälfte von ihnen (51%) setzte dabei auf sicherheitsorientierte Spar- oder Anlageformen. Lediglich 16% betrachten sich als eher oder sehr risikofreudig. Regional zeigen sich deutliche Unterschiede im Sparverhalten: In der Deutschschweiz konnten in den letzten sechs Monaten signifikant mehr Menschen (50%) Geld zur Seite legen als in der Romandie (41%) und im Tessin (31%).
Sparen gilt hierzulande in erster Linie als Sicherheitsnetz und weniger als Instrument zum langfristigen Vermögensaufbau. Die Vorbereitung auf unerwartete Ausgaben ist der grösste Motivator (71%). Die unter 30-Jährigen sparen mit 19% signifikant mehr für Wohneigentum als alle anderen. Dies ist das zweithäufigste Sparmotiv dieser Altersgruppe und zeigt den Wunsch nach Sicherheit und Unabhängigkeit.
Als Sparhürde nennen die Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner besonders häufig die hohen Fixkosten. 30% der Bevölkerung geben sie als grösste Hürde an. Es gibt jedoch auffallende regionale Unterschiede: So nennt im Tessin mehr als die Hälfte (51%) hohe Fixkosten als Belastung, während dieser Anteil in der Deutschschweiz und der Romandie bei je 29% liegt. Auch die Inflation wird in der Romandie (32%) und im Tessin (37%) stärker wahrgenommen als in der Deutschschweiz (17%).
Fast drei Viertel (71%) der Bevölkerung besitzen ein Sparkonto. Über die Hälfte der Bevölkerung (52%) besitzt ausserdem ein klassisches 3a-Konto und nur noch etwa jede dritte Person (31%) entscheidet sich für ein 3a-Konto mit Wertschriftenlösung. Rund ein Viertel (24%) gibt an, in Aktien- oder ETF-Sparpläne zu investieren. Die 15- bis 22-Jährigen zeigen eine besondere Affinität für diese Anlageform: 39% von ihnen besitzen ein Produkt dieser Kategorie. Weitere Vorsorgeformen wie die freie Säule 3b (17%), Lebensversicherungen mit Sparanteil (14%) oder Vorsorgefonds (11%) werden von einem kleineren Anteil der Bevölkerung genutzt. Der meistgenannte Grund für den Abschluss einer Lebensversicherung ist die Absicherung der Familie.
«Wer die Grundlagen der Geldanlagen kennt und nutzt, schafft finanzielle Sicherheit, stärkt die Vorsorge und kommt persönlichen Zielen wie beispielsweise einem Kauf von Wohneigentum näher. Die aktuelle Studie macht deutlich, dass hier viele Potenzial haben, um die eigenen Sparprozesse noch besser zu organisieren und zu optimieren.»
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (54%) zahlt jährlich in die Säule 3a ein – die Mehrheit davon (57%) sogar den Maximalbetrag. 15% haben hingegen noch nie eingezahlt, obwohl sie die Säule 3a kennen. Der Hauptgrund, warum Personen trotz Kenntnis des Produkts nicht einzahlen, ist ein zu geringes Einkommen (64%).
Bei den 15- bis 29-Jährigen haben 41% noch nie in die Säule 3a eingezahlt, meist ebenfalls wegen eines zu geringen Einkommens (74%). Nur 48% dieser Altersgruppe zahlen in die Säule 3a ein.
Über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (57%) fühlt sich dank ausreichendem bis gutem Einkommen (33%), finanziellen Rücklagen beziehungsweise Vermögen (23%) und dem Fehlen akuter Sorgen (20%) in ihrer finanziellen Situation wohl. Allerdings sinkt das finanzielle Wohlbefinden mit Blick auf die Zukunft (44%). Im Zentrum stehen Systemunsicherheiten in der Altersvorsorge (24%), Vorsorgelücken oder eine zu geringe Rente (20%) sowie eine allgemeine Zukunftsunsicherheit (17%). Besonders ausgeprägt ist das Unbehagen in der Altersgruppe der 30- bis 44-Jährigen: Nur 35% fühlen sich (sehr) wohl, während rund jede fünfte Person (21%) angibt, sich (sehr) unwohl zu fühlen.
Die Studie zeigt den Handlungsbedarf bei finanziellen Themen. Unsere Expertinnen und Experten unterstützen Sie professionell – ob Sie von einer Frühpensionierung oder einem Eigenheim träumen oder einfach Ihre Familie finanziell absichern möchten. Je früher wir einen Blick auf Ihre Situation werfen, desto mehr Spielraum haben Sie, Ihre Ziele zu erreichen.