Burnout ist in aller Munde und doch häufig noch ein Tabu. Darum haben wir mit Profis darüber gesprochen. Im Video und auf unserer Seite finden Sie:
- Strategien zur Stressreduktion
- Antworten auf die häufigsten Fragen
- Links zu Anlaufstellen für Betroffene
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in einer Burnout-Klinik beträgt zwischen 6-8 Wochen. Da sich jedoch vorwiegend Personen mit schweren Problematiken in diese Kliniken begeben sowie die Verläufe sehr individuell sind, ist schwer zu sagen, wie lange ein Fall dauert. Sicher ist aber, dass eine betroffene Person oft monatelang ausfällt bzw. nicht voll arbeitsfähig ist. Es ist zentral, dass man sich nach einem Burnout nicht direkt wieder zu viel zumutet, sondern einen langsamen Einstieg macht und dem Körper Zeit gibt, sich richtig zu erholen.
Die Erschöpfung durch Burnout kann anhand einer Herzratenvariabilitäts(HRV)-Messung operationalisiert werden. Mittels der HRV-Messung kann eruiert werden, ob sich jemand gut erholen kann (auch im Schlaf) und wie der Körper mit Belastungen umgeht.
Burnout ist durch die Definition an den Arbeitskontext gebunden, da eines der Hauptsymptome die geringere Leistungsfähigkeit ist. Die Gründe, weshalb jemand bei der Arbeit ausbrennt, können aber anfangs durchaus auch im privaten Bereich liegen. Es gibt viele Fälle, in denen sich Personen aufgrund privater Probleme in die Arbeit gestürzt haben und in der Folge ein Burnout entwickelt haben. So kann z.B. eine nicht ausreichende Erholung im Privatleben durch private Belastungen zu einer Verschärfung der Belastungen im Arbeitsleben beitragen.
Das kommt auf die Beweggründe an. Solange sich die Person abschalten, entspannen und regenerieren kann, wenn sie dann doch nach Hause geht, muss nicht unbedingt von einer Burnout-Gefährdung ausgegangen werden. Wird mehr gearbeitet um Probleme im Privatleben zu umgehen oder weil man das Gefühl hat, im Job sonst nicht zu genügen, wäre es an der Zeit, das eigene Wertesystem zu überdenken und sich entsprechende Strategien anzueignen, um eine Trennung von Arbeits- und Privatleben möglichst gut aufrecht zu erhalten.
Betroffene sollten unbedingt auf Unterstützung von aussen zugreifen. Es ist nie zu spät, sich professionelle Hilfe zu holen und dank professioneller Unterstützung kann eine individuelle Behandlung in Angriff genommen werden. Betreffend der Heilungschancen kommt es stark darauf an, in welcher Phase einer Burnouts sich die Person befindet. Sind noch keine chronischen körperlichen Schäden oder ausgeprägte depressive Symptome vorhanden, kann davon ausgegangen werden, dass die Person nach einer Behandlung und entsprechender langsamer Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag keine bleibenden Schäden eines Burnouts davonträgt.
Alles, was die Belastungen und den Stress, der zu viel ist, reduziert oder die Ressourcen aufbaut, kann helfen und damit sicher auch einige natürliche Behandlungen wie z.B. Meditation.
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Achtsamkeitübungen. Eine kurze Variante, die auch online verfügbar ist, ist die One-Moment-Meditation, in der gelernt wird, innerhalb eines Moments zu meditieren und so zur Ruhe zu kommen. Wer online nach kurzen Achtsamkeitübungen sucht, wird viele unterschiedliche Übungen finden. Hier geht es darum, die passende für sich selbst und die momentane Situation zu wählen.
Stress und eine starke Bindung an die Arbeit können an sich auch positiv sein, ein Burnout hingegen ist ein "zu viel" des Guten. Wer sich zu sehr engagiert und sich nicht gut genug erholt, wird über kurz oder lang ausbrennen. So sind dann auch die Symptome, die ein Burnout ausmachen, gesundheitsschädigend und deshalb nicht als positiv anzusehen.
Zum einen sind natürlich die Arbeitsbedingungen bzw. -belastungen und der hohe Druck, der oft auf Arbeitnehmern oder auch Selbstständigen lastet, für ein Burnout verantwortlich. Zudem spielen aber durchaus auch die eigenen Denkmuster und Wertesysteme eine Rolle. Wer seinen eigenen Selbstwert zu sehr an den beruflichen Erfolg knüpft, ist eher gefährdet, an einem Burnout zu erkranken. In diesen Fällen können aber auch sehr niederschwellige Unterstützungsangebote wie Coachings helfen, dieses Wertesystem zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen.
Der bekannteste Fragebogen ist das Maslach Burnout Inventory, das 1986 von Christina Maslach und Susan Jackson entwickelt wurde. In diesem Fragebogen werden die drei Hauptsyptome emotionale Erschöpfung, Depersionalisation und geringere Leistungsfähigkeit erfragt. Der Test ist online auf verschiedenen Seiten auch auf Deutsch verfügbar.
Die Phasen sind alles andere als starr, weshalb es gut möglich ist, dass man sich am Übergang zwischen zwei Phasen befindet oder sich je nach Tagesform anders einschätzen würde. Die Selbsteinschätzung ist nur eine grobe Standordbestimmung und dient auch dazu, sichtbar zu machen, wie viele unterschiedliche Verhaltensweisen und Symptome zu Burnout gehören. Problematisch wird es vor allem bei der systematischen Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse ohne eine Kompenation. Es gibt immer wieder stressreiche Zeiten im Arbeitsleben, während dessen die privaten Bedürfnisse zurückgestellt werden. Zentral ist hier, ob man sich auch während und vor allem nach diesen stressrechen Phasen Zeit zur Erholung und Regeneration einplant, um die Ressourcen wieder zu stärken.
Hier kommen die Anlaufstellen ins Spiel. Wer das Gefühl hat, es selbst nicht mehr zu schaffen, sollte sich unbedingt mit dem/der Partner/in, der Familie oder engen Freunden über die Situation austauschen sowie z.B. über die Vertrauensstelle bei der Arbeit oder die Versicherung Unterstützung einholen. Professionelle Experten/innen können Ihnen Wissen und Strategien individuell vermitteln und Ihnen so helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Die im Vortrag vorgestellten Strategien sind lediglich eine Sammlung verschiedener Möglichkeiten. Hier geht es darum, die für einen selbst passenden Strategien zu wählen. Wer das Gefühl hat, das Tagebuch wäre lediglich eine zusätzliche Belastung, soll sich nicht dazu gedrängt fühlen, trotzdem eines zu führen und sich stattdessen anderen Strategien widmen, die einem besser liegen.
Eigene Glaubensgrundsätze haben einen grossen Einfluss auf die Burnout-Gefährung. Vor allem Personen, die den eigenen Selbstwert stark mit dem beruflichen Erfolg verknüpfen, sind eher gefährdet, in eine Burnoutspirale zu kommen. Social Media trägt zudem auf zwei Arten potenziell zur Verschlimmerung der Problematik bei. Einerseits werden immer wieder Erfolgsgeschichten von jungen Unternehmer/innen publik, welche eine andauernde maximale Arbeitsleitung als relevanten Erfolgsfaktor nennen, ohne auf die nötige Regeneration ausserhalb der Arbeitszeiten einzugehen. Andererseits entwickeln sich viele social media Plattformen in die Richtung, dass die beliebten content-Formate immer kürzer werden, man sich also stark auf die Inhalte konzentrieren muss und so weniger gut abschalten kann, wenn man z.B. abends im Bett noch am Handy scrollt.
Stress ist nicht per se positiv oder negativ, sondern hat generell sowohl positive, als auch negative Aspekte. Die Veränderung des Mindsets bezieht sich auf die positiven Aspekte von Stress, so dass diese als Energiequelle genutzt werden können, um besser mit den negativen Aspekten von Stress umzugehen. Auf keinen Fall sollte man ein positives Stress-Mindset als Grund dazu ansehen, sich noch mehr (unnötige) Belastungen aufzuladen. Vielmehr ist es ein nützliches Hilfmittel, um bestimmte Aspekte von Stress in einem anderen Licht zu sehen und diese für die Wahrung der eigenen Balance zu nutzen.
Nach einem ersten telefonischen Austausch mit dem Arbeitgeber entscheiden wir gemeinsam über das weitere Vorgehen, wie z.B. ein Erstgespräch mit der betroffenen Person, eine gemeinsame Besprechung, mit dem behandelnden Arzt (solange keine Vollmacht vorliegt erhalten wir vom Arzt nur allgemeine Auskünftem jedoch keine Aussagen zur Diagnose und zur Prognose), usw.
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