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Einfach gründen: So geht Firmengründung in der Schweiz Nikin: Naturschutz und nachhaltige Mode in einem

Interview mit Nicholas Hänny, Mitgründer und CEO der Nikin AG

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Alexandra Toscanelli, Marketing-Team KMU 24. Oktober 2023 Gründerstories
Mit der Unternehmensgründung von Nikin haben sich die beiden Kindheitsfreunde Nicholas Hänny und Robin Gmehr einen langjährigen Wunsch erfüllt. Im Interview berichtet Nicholas über ihren Weg, ihre Learnings und warum Fasoon eine grosse Hilfe war.
Nicholas, was ist Nikin?

Nikin ist eine Schweizer Kleidermarke mit einem naturnahen Konzept: Für jedes verkaufte Produkt pflanzen wir einen Baum. Wir haben uns darauf fokussiert, nachhaltige Mode zu fairen Preisen anzubieten. Gleichzeitig möchten wir eine Community aufbauen, die sich für das Bäumepflanzen und den Naturschutz einsetzt.  

Wie seid ihr auf die Idee mit dem Bäumepflanzen gekommen?

Ende 2016 habe ich meinen Mitgründer Robin Gnehm auf ein Bier getroffen. Wir sind nicht blutsverwandte Cousins, wie wir es nennen. Mein Vater ist der Götti seines Bruders und sein Vater ist mein Götti. Wir sind zusammen aufgewachsen und schmiedeten schon seit Jahren Pläne, eines Tages etwas zusammen auf die Beine zu stellen. An diesem besagten Abend habe ich ihm erzählt, dass ich mein damaliges Turnsack-Projekt Nikit mit einem zusätzlichen Produkt wieder aufleben lassen möchte – und zwar gemeinsam mit ihm. Weil es gerade kalt war, entschieden wir uns für eine Wintermütze. Robin wollte unbedingt einen Baum auf das Produkt bringen und hatte aufgrund einer Reise durch die kanadischen Wälder ein Baumlogo im Kopf. Mir war es wichtig, Stil mit Zweck zu verbinden, also ein Produkt zu entwickeln, das zusätzlich einen Nutzen generiert. Als Pfadfinder und naturnahe Menschen war für uns schnell klar, dass wir für jedes Produkt einen Baum pflanzen lassen möchten. Gestartet haben wir Nikin dann mit Bags und 60 Beanies.

Aus Nikit wurde also Nikin?

Genau. Mein damaliges Turnsack-Projekt hiess Nikit. Da es aber bereits eine isländische Kleidermarke mit fast demselben Namen gibt, konnten wir diesen aus rechtlichen Gründen nicht länger verwenden. So haben wir den Namen in Nikin abgeändert. Es klang für uns cool und ist ein Palindrom – also ein Wort, das vorwärts- und rückwärtsgelesen werden kann. Eine tiefere Bedeutung hat der Name aber nicht. Erst im Nachhinein haben wir festgestellt, dass Nikin ein wenig die Verbindung von Nicholas und Robin ist.

Wie verlief die Gründung der Nikin AG?

Fast ein bisschen klischeemässig haben wir damals in der Bar eine Papierserviette unterschrieben und sind dann einfach mal als Einzelfirma gestartet. Ende 2017 stellten wir fest, dass wir bereits 300’000 Franken Umsatz generieren konnten – fast beiläufig neben Job und Studium. Wir sahen uns an einem Punkt, die Gründung einer GmbH in Betracht ziehen zu müssen, waren diesbezüglich aber völlig ahnungslos. Dank Fasoon fanden wir eine Möglichkeit, einfach, schnell und kostengünstig zu gründen, sodass Nikin per 12. Dezember 2017 als GmbH im Handelsregister eingetragen war.

«Es gibt viel zu viele, die zu lange warten und erst starten, wenn sie die vermeintlich perfekte Idee haben. Die Idee entwickelt sich aber im Lauf der Zeit.»

Ab welchem Zeitpunkt habt ihr ausschliesslich für Nikin gearbeitet?

Das war relativ spät. Zu Beginn des Jahres 2018 hatte Robin gerade sein Studium als Industriedesigner begonnen. Auch ich war noch an der Universität und ging einem 40-Prozent-Job nach. Der Start verlief jedoch so gut, dass wir bereits im Juli die ersten Vollzeitmitarbeitenden einstellen konnten. Wir beide zogen dann im November nach, als das Team bei Nikin bereits zehn Leute zählte. Robin brach sein Studium ab und ich kündigte meinen Job, damit wir uns zu hundert Prozent Nikin widmen konnten. 

Wie alt wart ihr bei der Gründung von Nikin?

Robin und ich waren beide so um die 25 Jahre alt. Der Zeitpunkt war eher Zufall. Rückblickend war es ein gutes Alter. Wir hatten noch nicht so hohe Lebenshaltungskosten und die Risiken waren überschaubar. Robin hätte jederzeit wieder sein Studium aufnehmen oder zurück ins Berufsleben gehen können. Ich hätte zu meinem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren oder mein Studium abschliessen können. Im Notfall hätte mich auch mein Vater finanziell unterstützt. Dieses grosse Privileg, das sicherlich nicht jede Person hat, gab mir eine gewisse Sicherheit.

Wie hat Fasoon euch bei der Unternehmensgründung unterstützt?

Fasoon hat uns vor, während und nach der Gründung bei allen möglichen Fragen weitergeholfen, beispielsweise als es darum ging, welche Versicherungen wir brauchen. Weil wir diesbezüglich wirklich komplett ahnungslos waren, schätzten wir ihren Support sehr. Sie waren sehr offen und unkompliziert; auch telefonisch erhielten wir viel Unterstützung. 

Wer hat euch am meisten unterstützt in den kritischeren Phasen der Gründung?

Einerseits haben uns natürlich unsere Familien sowie gewisse Freundinnen und Freunde extrem geholfen. Diese Unterstützung war mit Abstand das Wichtigste. Wenn man etwas aufbaut, gibt es immer Höhen und Tiefen. Emotional und psychisch damit umzugehen, kann schwierig sein. Als Unternehmerin oder Unternehmer braucht man deshalb das richtige Mindset, wie Sportlerinnen und Sportler. Und hier hilft natürlich das private Umfeld. Andererseits haben uns auch Expertinnen und Experten unterstützt, beispielsweise im HR-Bereich zu Fragen hinsichtlich Arbeitsverträge, Spesen und Arbeitsreglements. Ansonsten fuhren wir stark die Schiene «einfach mal selbst machen und probieren» – aus zwei Gründen: Weil wir das so wollten und weil wir Nikin ohne fremde finanzielle Hilfe gründeten.

«Wer etwas in der Start-up-Welt reissen möchte, braucht die richtige Einstellung. Entscheidend ist, etwas zu wollen und es einfach zu machen.»

Heute habt ihr Investorinnen und Investoren. Wie habt ihr diese für Nikin und eure Geschäftsidee begeistert?

Die Coronazeit verlieh uns einen Boost, weil wir vor allem online unterwegs waren. Letztes Jahr änderte sich die Situation. Onlinewerbung allein funktionierte nicht mehr und auch die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler litten. Mit dem Ukraine-Krieg, der Inflation und der Post-Covid-Müdigkeit kamen weitere Schwierigkeiten hinzu, um weiterzuwachsen. Wir standen vor der Entscheidung, entweder das Niveau zu halten oder etwas kleiner zu werden, um profitabel zu bleiben, oder zu investieren, um ein Level weiterzukommen. Dafür brauchten wir aber Geld. Wir tauschten uns mit verschiedensten Business Angels und Venture Capitalists aus. Wir hätten gerne Crowd Investing gemacht, jedoch rieten uns alle davon ab. Irgendwann kippte die Meinung dazu allerdings, woraufhin wir diesen Schritt im Dezember 2022 wagten. Wir gaben Aktien von Nikin an unsere Community und haben eines der grössten Crowd Investings der Schweiz hinbekommen. Heute haben wir 4‘000 Mitinhaberinnen und Mitinhaber. Aus jedem Schweizer Kanton ist mindestens eine Person vertreten. Dank dem Crowd Investing konnten wir fünf Millionen Franken aufnehmen und sind dadurch ein noch stärkerer Community-Brand geworden. Darauf sind wir sehr stolz. Wir hatten zwar eine riesige Community, wussten aber nicht, ob wir diese auch tatsächlich aktivieren können und wie stark sie ist.

Was war der schönste Moment, den du mit Nikin erlebt hast?

Der für mich wohl schönste Moment überhaupt war, als ich in den Anfangszeiten in Lenzburg eine mir unbekannte Person sah, die etwas von Nikin trug. In diesem Moment realisierte ich zum ersten Mal, dass es tatsächlich Leute gibt, die unsere Idee cool finden und unterstützen. Auch schön sind die vielen Team-Events, vor allem die spontanen, oder wenn die Mitarbeitenden etwas länger im Büro bleiben. Insbesondere dann wird mir bewusst, wie cool es ist, was ich zusammen mit Robin aufbauen konnte. Ähnlich ist das, wenn eine grosse Firma mit einer Anfrage auf uns zukommt und nicht umgekehrt. Das sind Momente, die bleiben.

Wie und wo ist Nikin heute aufgestellt?

Wir zählen rund 50 Mitarbeitende, wovon einige Teilzeit arbeiten. Vollzeitangestellte sind es ungefähr 42. Nikin ist in Lenzburg zuhause; Robin und ich sind sehr starke Lokalpatrioten. Robin ist im Nachbarsdorf Boniswil aufgewachsen, ich hier in Lenzburg. Ein Wegzug würde uns deshalb sehr schmerzen, auch wenn wir wissen, dass ein Büro in Zürich oder Bern bestimmt vorteilhafter wäre, um neue Mitarbeitende zu akquirieren.

Was sind eure nächsten Projekte?

Wir definieren zurzeit unsere Nachhaltigkeitsstrategie, sowohl in Bezug auf die Produkte als auch auf die Gesamtfirma. Wir planen für nächstes Jahr beispielsweise eine Regenjacke. Zudem haben wir Geld reserviert für die Internationalisierung und streben vermehrt Community-Events an. Wir möchten unsere Community aktivieren und ermutigen, sich für den Naturschutz einzusetzen. Dieses Jahr haben wir diesbezüglich schon Städte und Berge aufgeräumt sowie lokale Baumpflanzungen gemacht. Dieses Engagement möchten wir künftig verstärken. Wir haben zwar insgesamt schon zwei Millionen Bäume gepflanzt, aber wir sind überzeugt, dass wir noch viel mehr erreichen können, indem wir unsere Community aktiv inspirieren.

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Was ist das Beste an deinem Job?

Dass ich meine Passion mit einem Zweck zusammenbringen kann, ist für mich der beste Aspekt meines Jobs. Ich liebe es, etwas aufzubauen, sei es Onlinemarketing, Start-ups, E-Commerce oder Social Media. Gleichzeitig kann ich mich für die Natur einsetzen, Bäume pflanzen und nachhaltige Mode kreieren. Zum Schluss alles in eine Balance zu bringen, wo der Preis, die Nachhaltigkeit und der soziale Aspekt stimmen, erfüllt und motiviert mich enorm.  

Welchen Tipp würdest du anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Es geht nicht um die Idee, sondern um die Umsetzung. Es gibt viel zu viele, die zu lange warten und erst starten, wenn sie die vermeintlich perfekte Idee haben. Die Idee entwickelt sich aber im Lauf der Zeit. Google und Facebook waren beides schlechte Ideen. Mit MySpace gab es schon ein Social Network und Google war die siebte Suchmaschine. Aber: Sowohl Facebook als auch Google haben ihre Ideen besser umgesetzt. Viele Start-ups verpassen zudem den so wichtigen Moment, zu Beginn ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen, um die richtigen Leute zu bekommen. Es lohnt sich, jemanden mit Erfahrung an Bord zu haben. Ich spreche aus Erfahrung. Bei Nikin haben wir sehr viele Quereinsteigerinnen und -einsteiger. Mittlerweile machen sie einen super Job. Dennoch hätte es rückblickend nicht geschadet, sich zu Beginn verstärkt auf Expertinnen und Experten zu verlassen. Und ganz allgemein glaube ich: Wenn man Chancen, Glück und das Timing hat, dann sollte man auch schnell agieren und Vollgas geben.

Was würdest du heute sonst noch anders machen?

Ich würde direkt ab Tag eins die Entrepreneur-Journey dokumentieren und damit das Personal- wie auch das Employer-Branding stärken. Damit habe ich zu spät begonnen. Heute poste ich täglich auf LinkedIn und das bringt Nikin und mir enorm viel. Einerseits kaufen Menschen von Menschen und andererseits ist Authentizität das beste Marketing. LinkedIn hat mir geholfen, mich als Experten in gewissen Bereichen zu positionieren. Es gibt bestimmt Personen, die über mehr Wissen verfügen als ich. Aber ich bin der, der darüber spricht, und werde wahrgenommen. Als positive Folge erhalten wir beispielsweise sehr viele Spontanbewerbungen oder Anfragen für Partnerschaften und Medienbeiträge. Mein Learning dabei: Es geht nicht darum, etwas Neues zu kreieren, denn der Content ist bereits da. Er muss jedoch festgehalten werden, indem man Fotos macht und aufschreibt, was gerade läuft.

Hast du ein Lieblingsmotto?

«Machen ist wie wollen, einfach krasser.» Dieser Satz trifft es auf den Punkt: Wer etwas in der Start-up-Welt reissen möchte, braucht die richtige Einstellung. Entscheidend ist, etwas zu wollen und es einfach zu machen. 

Nikin macht faire Mode bezahlbar und steht für einen nachhaltigen Lifestyle. Die Schweizer Kleidermarke setzt sich für den Naturschutz ein: Mit jedem verkauften Produkt geht eine Baumpflanzung einher.

Website

Es sind nur wenige Schritte, bis Sie stolze Besitzerin oder stolzer Besitzer Ihrer eigenen Firma sind. Egal, ob Einzelfirma, GmbH oder AG: Mit unserem Partner Fasoon gründen Sie Ihr Unternehmen online, schnell und unkompliziert.

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