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Blog «CôtéGare» - ein nachhaltiges Quartier entlang den Gleisen
Asset Management 14. Oktober 2024
Im Westen von Lausanne, beim Bahnhof Bussigny, entsteht das innovative Quartier «CôtéGare», das Wohnen, Arbeiten und Freizeit an einem Ort ermöglicht. Die rund 1000 Bewohner und Bewohnerinnen profitieren nicht nur von einer grossen Vielfalt an Wohnungstypologien, Nutzungen und Ausstattungen, sondern auch von einer optimalen Verkehrsanbindung – sei es via öffentlichen oder privaten Verkehr. 

Mit dem Projekt «CôtéGare» wird das Quartier südlich des Bahnhofs von Bussigny belebter und grüner. Die Gebäude dienen einer polyvalenten Nutzung und genügen höchsten Ansprüchen an nachhaltiges Bauen. 

Vom Industrieareal zum architektonischen Spaziergang

Nach dem Erwerb des Industriegrundstücks im Jahr 2015 entwickelte HRS Investment AG (HRS) das Projekt mit einem Studienauftrag. Der Siegerentwurf bestand aus sechs Gebäuden mit unterschiedlichen Höhen zwischen fünf und neun Stockwerken sowie einem Parkhaus, das entlang den Bahngleisen erstellt wurde. In einem zweiten Schritt startete HRS einen Investorenaufruf. Baloise Leben AG und die Anlagestiftung Turidomus wurden als Co-Investoren bzw. Bauherren für CôtéGare ausgewählt. Ab dem Jahr 2017 plante und realisierte HRS Real Estate AG die Überbauung unter Berücksichtigung der ehrgeizigen Anforderungen der beiden Bauherren.  

CôtéGare kann durch einen architektonischen Spaziergang erkundet werden, der die Gebäude auf unterschiedlichen Ebenen miteinander verbindet. Der architektonische Spaziergang beginnt bei den Geschäften im Erdgeschoss im Osten des Grundstücks, am Ausgang der Unterführung im Süden des Bahnhofs, führt dann den Gängen entlang in die oberen Stockwerke und setzt sich entlang der drei Brücken fort, die die Wohngebäude verbinden. Über eine vierte Brücke gelangen die Nutzer vom Bürogebäude zum Dach des Parkhauses, auf dem sie einen Begegnungs- und Freizeitraum vorfinden. Dieser weitläufige begrünte Park dient Jung und Alt. Er umfasst Spielgeräte aus Naturholz für Kinder, einen Wasserpfad, Sportanlagen, Entspannungszonen und urbane Gemüsegärten. Der architektonische Spaziergang – als roter Faden des Projekts – wird durch eine eigene Materialität erlebbar und bietet verschiedene Aussichtspunkte auf das Quartier. 

… und zum grünen Quartier

Das Projekt «CôtéGare» ist mit dem Minergie-P-Label ausgezeichnet. 150 Erdwärmesonden in 300 Metern Tiefe, die mit Wärmepumpen gekoppelt sind, werden den Heizbedarf decken. Dieses sogenannte reversible System wird im Sommer auch zur Kühlung der Wohnungen dienen. Auf dem Dach werden Hybrid-Solarpaneele - Photovoltaik und thermische Solaranlagen - installiert. Durch den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) profitieren die Mieterinnen und Mieter von einem günstigen Stromtarif, der 20 Prozent unter dem Marktpreis liegt und den Vorteil hat, dass der Strom lokal und erneuerbar ist. Der Eigenverbrauch wird auf etwa 90 Prozent geschätzt. 

Trotz der relativ hohen Bebauungsdichte bietet das Quartier qualitativ hochwertige Grünflächen. Zusätzlich zu zwei grossen unter Schutz stehenden Bäumen – eine über 120 Jahre alte Weisseiche und ein Walnussbaum – wurden rund 100 junge Bäume gepflanzt. Besondere Aufmerksamkeit wurde auch der Gestaltung der Umgebungen gewidmet. Die Aussenräume sind öffentlich zugänglich, die Plätze sind als Begegnungszonen gestaltet und die Höfe als grüne Lungen. Die Wiesen sind durch kleine, begrünte Kanäle miteinander verbunden. Dies fördert die Biodiversität und ermöglicht es dem Regenwasser, zu versickern. Ein Platz ist zudem mit Wasserfontänen nach dem Vorbild des Bundesplatzes in Bern ausgestattet. 

Neben der Verwendung von 100 Prozent erneuerbaren Energien, einer grünen Umgebung und wasserdurchlässigen Bodenbelägen wird auch der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit durch Dienstleistungen im Quartier wie beispielsweise einer Kinderkrippe berücksichtigt. 

Ein Parkhaus schirmt die Überbauung von den Bahngleisen ab. Es bietet u.a. 84 Parkplätze mit Elektroladestationen und wird von der Firma Parcandi „dynamisch“ bewirtschaftet, um eine möglichst hohe Auslastung zu gewährleisten. Die Mieter können zwischen verschiedenen Abonnements wählen (Exklusiv-, Pool- oder Teilzeitplätze). Für Besucher und Externe kann die Nutzung mit oder ohne Reservierung erfolgen und die Bezahlung erfolgt vollständig digital. 

Soziale Durchmischung und Nachbarschaftsleben

471 Wohnungen für unterschiedliche Bedürfnisse mit zwei bis zu fünf Zimmern profitieren von viel Tageslicht. Es gibt ausserdem Duplex- und Triplexwohnungen, die als Maisonnettes gestaltet und auf der Ebene des Begegnungs- und Freizeitraums gar ebenerdig zugänglich sind. Beim Projekt «CôtéGare» gibt es Wohnungen für Familien, für Kleinhaushalte und auch für Studenten mit voll möblierten Wohnungen. Besuchern und Freunden stehen zudem zwei Gästezimmer zur Verfügung, sowie Räume zum Mitbenutzen, welche zur Lebhaftigkeit in der Nachbarschaft beitragen. Dazu zählen etwa reservierbare Musikzimmer, Reparaturwerkstätten sowie ein Gemeinschaftsraum – etwa für Geburtstagsfeste – sowie mögliche Co-Working-Spaces. Das Projekt bietet zudem mehrere Wohnungen an, die sich insbesondere durch erschwingliche Mieten auszeichnen. Diese Mieten sind staatlich begrenzt und kontrolliert; sie liegen unter den üblichen Marktpreisen und tragen zur sozialen Durchmischung des Quartiers bei. 

Den Mietern das Leben erleichtern

Um die Verbindung zwischen den Bewohnern, Gewerbetreibenden und weiteren Nutzern des Quartiers zu vereinfachen, gibt es die "CôtéGare App". Sie erleichtert den Zugang zu Dienstleistungen und Infrastrukturen wie das Reservieren und Vermieten von Räumen (Gästezimmer, Geschäftsräume, Waschküche, usw.) oder die Bewirtschaftung von Paketboxen. Jeder Nutzer kann ausserdem in Echtzeit seinen Verbrauch an Stromkosten, Heizkosten sowie Warm- und Kaltwasser einsehen und seine Daten mit dem Durchschnitt des Quartiers vergleichen. Die CôtéGare App wurde beim Real Estate Award 2022 in der Kategorie "Immobilien-Bewirtschaftung/Bau-Digital" ausgezeichnet. 

Drone CôtéGare Restaurant Balade Epicerie
Facts & Figures
Projekt: CôtéGare 
Bauherrschaften: Baloise Leben AG und Anlagestiftung Turidomus 
Projektentwickler: HRS Investment AG 
Totalunternehmer: HRS Real Estate AG 
Architekten: CCHE Lausanne SA und
ARGE Favre+Guth Architecture SA / JBMN Architectes 
Nutzung: Wohnen, Gewerbe und Gastro 
Arealfläche: 22'600 m2
Investitionsvolumen: ca. 270 Mio. CHF 
Fertigstellung: 15.11.2024


www.cotegare.ch

 

Visualisierungen: Architron GmbH, Zürich 

Fotos: Lr Photographie, Frankreich