Die Krise als Chance verstehen
Im Frühjahr 2020 reagierten die Börsen auf das sich weltweit ausbreitende Coronavirus mit dem grössten Kurssturz seit der Finanzkrise 2008. In historischer Rekordgeschwindigkeit kam es zur Trendwende: Innerhalb von rund 24 Tagen brachen die Aktienkurse weltweit um 25 bis 30 Prozent ein. Zuvor hatten die Kurse an den Börsen neue Höchststände erreicht, eine weitere Parallele zur Finanzkrise von 2008. Historisch betrachtet, sind Crashs an Aktienmärkten keine Seltenheit, sie treten immer wieder auf. Beispiele hierfür sind die Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre, der Flash Crash 1987 oder die Dotcom Bubble von 2000 bis 2002. Auch wenn die Dauer und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie aktuell noch nicht absehbar sind, zeigen die vergangenen Finanzmarkt-Krisen doch: Langfristig wird sich die Wirtschaft wieder erholen. Es wird eine Zeit nach dem Coronavirus geben.
Schliesslich gilt: Panik ist kein guter Ratgeber für Anleger. Impulsive und emotionale Entscheidungen können Ihre Finanzen und Ihre Vorsorge nachhaltig schädigen. Vor allem langfristig ausgerichtete Anleger sollten sich von Crash-Phasen nicht aus der Ruhe bringen lassen, das haben andere Krisen bereits gezeigt. Es ist vielmehr eine Frage der Perspektive, eröffnet dieses anspruchsvolle Marktumfeld doch auch Möglichkeiten.
Das langfristige Fondssparen ist wie gemacht für unruhige Börsenphasen wie diese. Mit dem Cost-Average-Effekt können zwischenzeitliche Kursrückgänge zur Chance werden. Die Basis hierfür ist ein regelmässiger Beitrag, den Sie in einen Fonds einzahlen. Wenn die Kurse fallen, können Sie mehr Fondsanteile für das gleiche Geld kaufen. Geht es an den Märkten wieder bergauf, kaufen Sie weniger Anteile. Mit der daraus resultierenden Durchschnittspreis-Methode bzw. dem Cost-Average-Effekt können Sie mit einer gleichbleibenden Sparrate mehr Anteile erwerben, als wenn Sie regelmässig eine bestimmte Menge von Anteilen kaufen. Dadurch kann die Rendite bei einem Fondssparplan höher als bei einer Einmalanlage sein. Wer also kontinuierlich Geld in einem Fondssparplan anlegt, kann mit etwas Ausdauer optimal durch unruhige Zeiten wie diese kommen.
Damit ist das aktuelle Marktumfeld für erfahrene Anleger ebenso interessant wie für Einsteiger. Und es stellt sich einmal mehr die Frage: Welcher Anlegertyp sind Sie? Bei der Vorsorge mit Fondssparen spielt nicht nur das Risikoempfinden, sondern auch die Lebensphase eine entscheidende Rolle. Je jünger man ist, desto gelassener ist man in der Regel, denn man weiss, dass langfristig auch grössere Schwankungen ausgeglichen werden können. Wer älter als 50 Jahre alt ist, oder kurz vor der Pensionierung steht, empfindet Kursschwankungen häufig als riskanter, da die Zeit, die für den Ausgleich bleibt, kürzer ist. Weshalb Strategietreue gerade in turbulenten Zeiten eine so wichtige Rolle spielt, und wie die Baloise im aktuellen Marktumfeld agiert, erklärt Tobias Flury, Leiter Vorsorge & Vermögen/Private Banking bei der Baloise Bank in der Region Zürich, Ost- und Zentralschweiz (ZOZ) im Interview.
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