«Recht haben genügt nicht. Man muss auch Recht bekommen.» So das Sprichwort. Für KMU kann dies teuer werden. Ein Urteil über einen Streitwert von 20 000 Franken kostet schnell bis zu 50 000 Franken[1]. Sind Sie im Recht, erhalten Sie diese Kosten zurückerstattet. Doch ein Urteil kann sich hinziehen. In der Schweiz gilt ausserdem eine Vorschusspflicht. Das heisst, dass Sie als Kläger die vollen Gerichtskosten bezahlen, bevor der Prozess überhaupt beginnt. Betriebe, die nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, vermeiden deshalb den Gang vor Gericht. Und wer verklagt wird, versucht auch bei Nicht-Verschulden einen Kompromiss ohne Urteil zu erreichen. In solchen Fällen lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung.
Für die meisten Schweizer KMU reicht die Grunddeckung aus. Sie greift unter anderem bei rechtlichen Fragen bezüglich dem Versicherungs-, Arbeits-, Schadenersatz-, Nachbar- und Mietrecht. Soweit die Theorie. Doch wie sehen echte Schadenfälle aus?
Frau K. (38) betreibt einen Einrichtungsladen. Beim Kisten Schleppen verdreht sie sich den Fuss. Bänderriss. Ihr Laden muss für einige Tage schliessen. Die Sozialversicherung weigert sich, Leistungen zu bezahlen und behauptet, Frau K. hätte schon seit längerem mit Fussproblemen zu kämpfen. Gegen dieses Gutachten kann Frau K. mit Hilfe ihrer Rechtsschutzversicherung erfolgreich Widerspruch einlegen.
Fritz S. (52) leitet einen Malerbetrieb. Ein Angestellter kommt wiederholt zu spät oder taucht gar nicht erst auf. Als sich dadurch die Arbeit bei einem wichtigen Kunden verzögert und dieser ein anderes Malergeschäft beauftragt, platzt Fritz S. der Kragen. Er kündigt seinem Angestellten fristlos. Dieser klagt beim Arbeitsgericht. Dank seiner Betriebsrechtsschutzversicherung gewinnt Fritz S. den Prozess.
Carlo T. (32) führt ein kleines Bistro. Die Geschäfte laufen gut. Sein Vermieter möchte ebenfalls vom Erfolg profitieren und erhöht die Miete. T.s Rechtsschutzversicherung stellt ihm einen Anwalt an die Seite. Der Vermieter verzichtet daraufhin auf die ungerechtfertigte Mieterhöhung.
Sibylle V. (57) besitzt eine Kunstgalerie. Ein junges Ehepaar mit Kind betritt ihren Verkaufsraum und in einem unbeobachteten Moment beschädigt das Kind eine kleine Skulptur. Die Eltern weigern sich, für den Schaden aufzukommen. Erst nachdem die Rechtsschutzversicherung wiederholt interveniert, meldet die Familie den Schaden der Haftpflichtversicherung.
Für Betriebe, die regelmässig Verträge abschliessen, empfiehlt sich der erweiterte Vertragsschutz. Dieser ergänzende Schutz deckt zum Beispiel Kauf-, Werk- und Speditionsverträge ab. Die folgenden Beispiele zeigen einige Fälle auf.
John G. (29) ist Herrenausstatter. Er beauftragt einen Schreiner mit einer Wandgarderobe für seine Anzüge. Als er die Anzüge aufhängt, bricht die Garderobe aus der Wand. Der Schreiner behauptet, die Stange sei zu schwer belastet worden. Mit Hilfe von der Rechtsschutzversicherung kann G. den Schreiner überzeugen, dass sich die Last im tolerierbaren Rahmen gehalten hat.
Tamara P. (30) und Fabian A. (40) führen eine Praxis für Kinderpsychologie. Für einen Kongress reisen sie nach England. Das Hotel buchen sie über ein Reisebüro. Doch bei Ankunft stellen sie fest, dass keine Zimmer gebucht wurden. Sie müssen sich selber eine Unterkunft suchen. Neben dem Zeitaufwand sind die neuen Zimmer auch teurer. Nach der Intervention eines Anwalts der Rechtsschutzversicherung zahlt das Reisebüro einen angemessenen Schadenersatz.
Zurück zu Sibylle V. (57) und ihrer Kunstgalerie. Sie hat erfolgreich eine Büste verkauft und beauftragt eine Speditionsfirma mit dem Transport. Als die Büste beim Käufer ankommt, ist die Nase abgebrochen. Die Speditionsfirma behauptet, Frau V. hätte die Büste nicht richtig verpackt. Wieder richtet sich Frau V. an die Rechtsschutzversicherung. Diese weist den Spediteur auf seine Pflicht zur Prüfung der Verpackung hin, sodass er den entstandenen Schaden bezahlt.
Für den vollumfänglichen Rechtsschutz empfiehlt sich die Deckung «All Rights». Sie beinhaltet den Rechtsschutz für alle Risiken, die bei Vertragsabschluss nicht explizit ausgeschlossen werden:
- Zollrechtliche Auseinandersetzungen bei Einfuhr einer Ware
- Steuerrechtliche Streitigkeiten (z. B. Abrechnung der Mehrwertsteuer für verkaufte Produkte oder Dienstleistungen)
- Streitigkeiten aus Hypothekarverträgen
Die Betriebsrechtsschutzversicherung bietet KMU nicht nur eine finanzielle Absicherung gegen die hohen Gerichts- und Anwaltskosten. Sie ist auch eine Anlaufstelle bei rechtlichen Fragen. In Zusammenarbeit mit Assista Rechtsschutz AG können sich unsere Kunden direkt bei einer der acht Rechtsdienststelle beraten lassen.
Die aufgeführten Schadenfälle zeigen es: Die Betriebsrechtsschutzversicherung deckt die verschiedensten rechtlichen Fragen und Streitigkeiten ab.
Baloise bieten Ihnen eine flexible Rechtsschutzversicherung, bei der Sie aus drei Paketen das auf Ihre Bedürfnisse passende auswählen und mit bis zu vier Zusatzmodulen erweitern können.
[1] https://www.srf.ch/news/wirtschaft/gerichtskosten-fuer-kmu-zu-hoch-unbezahlbare-gerechtigkeit
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