Mit effizienten IT-Massnahmen zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen. Erfahren Sie:
- Was Green IT ist
- Wie Unternehmen damit Kosten sparen können
- Wie Sie Green IT umsetzen können
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Green IT bedeutet, dass Unternehmen ihre IT-Systeme so nutzen, dass sie weniger Energie verbrauchen und die Umwelt schonen. Dabei wird sowohl die Hardware als auch die Software berücksichtigt.
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Unternehmen können mit Green IT nicht nur Emissionen, sondern auch Kosten senken – durch geringeren Energieverbrauch, höhere Effizienz und längere Lebensdauer der Hardware.
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Sofortmassnahmen beinhalten das vollständige Abschalten von Geräten, Energiesparfunktionen, Anpassungen der Druckereinstellungen, sparsame Datenkommunikation und Bring Your Own Device (BYOD).
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Weitergehende Massnahmen umfassen die Optimierung von Hardware (zum Beispiel energieeffiziente Geräte) und Software (zum Beispiel Cloud-Lösungen) sowie die umweltgerechte Entsorgung von IT-Geräten.
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Die grossen Herausforderungen bei der Umsetzung von Green IT sind die strategische Integration, der ganzheitliche Ansatz und die Kosten-Nutzen-Abwägung.
Green IT steht für alle Massnahmen, die den Energieverbrauch und die Auswirkungen von IT-Systemen auf die Umwelt minimieren. Mit einbegriffen sind sowohl die Hardware (zum Beispiel Computer, Server) als auch die Software, die ein Unternehmen einsetzt. Daneben gehören auch die Methoden dazu, mit denen Daten verarbeitet und gespeichert werden. Green IT hilft, die Effizienz von IT-Systemen zu erhöhen und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.
Der Fokus liegt auf den Bereichen und Technologien, die den grössten Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Unternehmens haben. Direkt Energie sparen fällt genauso darunter wie das Verkleinern des CO2-Fussabdrucks des Unternehmens insgesamt.
Für Unternehmen lohnt es sich in vielerlei Hinsicht, Green-IT-Massnahmen in Angriff zu nehmen:
- Umweltauswirkungen reduzieren: Laut einem Faktenblatt der Universität Bern verursachten IT-Systeme 2018 weltweit 4 Prozent aller Emissionen. Das ist gleich viel, wie die zivile Luftfahrt zu verantworten hat. Bis 2025 könnte dieser Anteil auf 8 Prozent steigen. Mit Green IT lassen sich die Emissionen eines Unternehmens deutlich reduzieren.
- Kosten sparen: Durch einen geringeren Energieverbrauch und eine längere Nutzung der IT-Infrastruktur sparen die Unternehmen Kosten.
- Weniger Abgaben zahlen: Wer in der Schweiz fossile Brennstoffe in Gebäuden verwendet, zahlt eine Lenkungsabgabe (CO2-Abgabe). Unternehmen, die beispielsweise für die Kühlung von Serverräumen auf erneuerbare Energien setzen, sparen diese Abgaben ein.
- Innovation und Wettbewerbsvorteil fördern: Green IT verschafft Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, da diese effizientere und nachhaltigere Technologien und Prozesse entwickeln.
- Reputation und Corporate Social Responsibility (CSR) stärken: Immer mehr Unternehmen erkennen ihre Verantwortung, umweltfreundlicher zu handeln und mit gutem Beispiel voranzugehen. Die Umsetzung von Green-IT-Praktiken hilft ihnen, ihre Umweltauswirkungen zu verringern und ihr Image auf dem Markt sowie auf dem Arbeitsmarkt zu stärken.
Die Umsetzung von Green IT betrifft verschiedene Bereiche und Abteilungen. Grundsätzlich gilt: Green IT sollte ein integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie sein und alle Bereiche der IT mit einbeziehen. Einige Massnahmen sind kurzfristig umsetzbar, andere eher langfristig.
Einige Massnahmen, um die IT und angrenzende Bereiche nachhaltig zu gestalten, sind relativ einfach umzusetzen. Und sie lassen sich innerhalb kürzester Zeit auf das gesamte Unternehmen übertragen. Wir haben fünf Ideen für Sie:
- Geräte komplett ausschalten: Im Gegensatz zum Standby-Betrieb vermeidet dies unnötigen Energieverbrauch in Arbeitspausen. Im Büro erleichtern abschaltbare Steckerleisten, allenfalls mit Zeitschaltuhr, die Arbeit.
- Energiesparfunktionen nutzen: Sie reduzieren den Energieverbrauch von Monitoren und anderen Arbeitsgeräten, wenn diese nicht aktiv genutzt werden.
- Druckeinstellungen anpassen: Wer standardmässig doppelseitig und schwarz-weiss druckt, spart Toner und Papier. Recyclingpapier reduziert darüber hinaus den Verbrauch von Frischfasern.
- Sparsam mit Daten umgehen: Jede E-Mail und jede digitale Nachricht kostet Energie, weil Daten verschickt werden. Unternehmen können ihre Mitarbeitenden für das Vermeiden unnötiger Nachrichten sensibilisieren.
- Bring Your Own Device (BYOD) einführen: Wenn Mitarbeitende ihr Arbeitsgerät auch privat nutzen oder umgekehrt, fallen insgesamt weniger Ressourcen für die Hardware-Produktion an.
Green IT erfordert nicht nur schnelle Anpassungen, sondern auch langfristige strategische Investitionen. Massnahmen wie die Optimierung von Hard- und Software, das Recycling von IT-Geräten und die Umstellung auf nachhaltige Rechenzentren brauchen Zeit, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Dabei ist es wichtig, die natürlichen Investitionszyklen zu berücksichtigen, um sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig zu handeln.
- Energieeffiziente Geräte: Sie sparen Strom und Emissionen ein. Das gilt sowohl für Laptops und Drucker als auch für Kühlsysteme in den Rechenzentren. Ein moderner Laptop verbraucht deutlich weniger Strom als ein älteres Modell – so wie moderne Kühlschränke weniger Energie verbrauchen als ältere Geräte.
- Nicht benötigte Server und Speicher abschalten: Wenn Unternehmen nicht ausgelastete Server und Speicher identifizieren und diese abschalten, sparen sie Energie. Ausserdem können sie die Effizienz der Systeme steigern, indem sie wenig genutzte Systeme zusammenlegen.
- Server-Virtualisierung: Wenn mehrere virtuelle Computer auf einem physischen Server laufen, benötigen die Unternehmen weniger Hardware. Das spart Energie. Zudem werden die Server besser ausgelastet, da die Ressourcen effizienter genutzt und Leerlaufzeiten reduziert werden. Sie können sich das so vorstellen, als würde man mehrere kleine Geschäfte in einem grossen Gebäude betreiben statt in vielen einzelnen kleinen Gebäuden.
- Kühlung in einen Kreislauf integrieren: Unternehmen mit eigenen Serverräumen können diese mit kalter Luft von draussen statt mit energieintensiven Klimaanlagen kühlen. Gleichzeitig können sie die Abwärme der Geräte zum Heizen der Büros nutzen.
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Cloud-basierte Lösungen reduzieren den Bedarf an eigener energieintensiver IT-Infrastruktur und nutzen die Energieeffizienz grosser Rechenzentren.
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Gebäudemanagementsysteme passen Heizung, Kühlung und Beleuchtung automatisch an die Belegung und Nutzung der Räume an. Das optimiert den Energieverbrauch.
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Prognose- und Optimierungssoftware hilft, den Energiebedarf insbesondere energieintensiver Unternehmen vorherzusagen und den Einsatz verschiedener Stromquellen optimal darauf abzustimmen (zum Beispiel Wind-, Solar- oder Atomkraft).
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Produktionsplanungssoftware optimiert Produktionsabläufe für einen geringeren Energieverbrauch, reduziert Leerlaufzeiten und verbessert die Auslastung von Maschinen.
Die umweltfreundliche Entsorgung von IT-Geräten ist ein wichtiger Aspekt von Green IT. Mit der Einführung einer IT Asset Disposal (ITAD) Policy können Unternehmen sicherstellen, dass alte Geräte verantwortungsvoll entsorgt oder wiederverwendet werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie beim Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche Swico.
Die umweltfreundliche Entsorgung von IT-Geräten ist ein wichtiger Aspekt von Green IT. Mit der Einführung einer IT Asset Disposal (ITAD) Policy können Unternehmen sicherstellen, dass alte Geräte verantwortungsvoll entsorgt oder wiederverwendet werden. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie beim Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche Swico.
Unternehmen, die eigene Rechenzentren betreiben, können diese durch den Einsatz erneuerbarer Energien und innovativer Kühltechniken optimieren. Der Verband Green IT Switzerland bietet hierfür einen detaillierten Massnahmenkatalog.
Die Umsetzung von Green IT stellt Unternehmen vor verschiedene Herausforderungen, die strategische, technische und organisatorische Aspekte betreffen:
- Strategische Integration: Eine der grössten Herausforderungen von Green IT ist die Integration der Massnahmen in die übergeordnete Unternehmens-, IT- und Nachhaltigkeitsstrategie. Damit Green-IT-Initiativen die strategischen Ziele des Unternehmens unterstützen, braucht es eine sorgfältige Analyse und Planung.
- Ganzheitlicher Ansatz: Green IT sollte den gesamten IT-Lebenszyklus berücksichtigen – von der nachhaltigen Planung und Entwicklung neuer Systeme über die effiziente Nutzung vorhandener Ressourcen bis hin zur umweltschonenden Entsorgung von IT-Hardware.
- Kosten-Nutzen-Abwägung: Die Anfangsinvestitionen können hoch sein. Langfristig zahlt sich Green IT aber aus. Unternehmen sollten sorgfältig abwägen, welche Massnahmen den grössten Nutzen bringen und wie sie diese finanzieren.
- Technische Herausforderungen: Die Umstellung auf energieeffiziente Hard- und Software sowie die Optimierung der IT-Infrastruktur erfordern technisches Fachwissen. Beispielsweise ist die Einrichtung eines energieeffizienten Serverraums komplex und erfordert Kenntnisse über (passive) Kühlung und Wärmeabfuhr.
- Kompetenzaufbau und Schulung: Um Green IT erfolgreich im ganzen Unternehmen umzusetzen, lohnt es sich, in das notwendige Know-how zu investieren. Schulungen und Kompetenzaufbau sind zwar zeit- und ressourcenintensiv, eine gezielte Weiterbildung sichert aber die nachhaltige Umsetzung von Green IT.
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