Erfahren Sie, was junge Menschen rund um das Thema Vermögensaufbau bewegt.
Junge Menschen sind mit vielen wegweisenden Entscheidungen konfrontiert – ob Ausbildung oder Studium, die erste eigene Wohnung oder Reisen. Da scheint die eigene finanzielle Zukunft in weite Ferne zu rücken, vor allem die Vorsorge für die Zeit nach der Pensionierung. Lionel Orlando gehört zur sogenannten Generation Z. Er ist 22 Jahre alt, und unterstützt seit zweieinhalb Jahren Baloise im Bereich Marketing. Wir sprechen mit ihm über finanzielle Bildung, Sparziele, und darüber, wie er seinen Vermögensaufbau aktiv vorantreibt.
Studiert Wirtschaftswissenschaften an der Uni Basel und arbeitet als Werkstudent bei Baloise.
Lionel: Der grösste Touchpoint ist sicherlich mein Studium. Ich studiere Wirtschaftswissenschaften in Basel, dort habe ich bereits einige Vorlesungen belegt, in denen es um Finanzmarkttheorie ging. Darüber hinaus habe ich beim Asset Management im Marketing gearbeitet. Das hat mich daran erinnert, dass ich auch selbst etwas anlegen sollte und könnte. Ohne diese Berührungspunkte hätte ich mich wahrscheinlich noch nicht so stark mit dem Thema Vermögensaufbau beschäftigt. Doch dadurch habe ich die Chancen erkannt, die eine Geldanlage bietet.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass das ein Thema ist – auch in meinem Kollegenkreis –, das viele nicht interessiert, oder sogar abschreckt. Ich glaube, wenn diese Angst genommen wird, zum Beispiel durch finanzielle Bildung in der Schule, und stattdessen die Faszination dafür geweckt wird, dann würden junge Menschen das Thema Vermögensaufbau auch proaktiver angehen.
Lionel: Ich bin noch nicht investiert. Aber ich informiere mich, und möchte möglichst bald mit einem Sparplan anfangen. Dabei lege ich besonders Wert auf transparente und tiefe Kosten, denn ich möchte nicht, dass mir die Rendite weggefressen wird durch Kosten, die ich nicht verstehe. Wenn ich jedoch weiss, wofür die jeweiligen Kosten sind, dann bin ich auch bereit, diese zu bezahlen. Mit meiner Core-Strategie möchte ich auf langfristige und passive Produkte setzen, vor allem auf ETFs (Exchange Traded Funds). Bei diesen langfristigen Investitionen sind mir hohe Renditechancen wichtig, für die ich auch ein relativ hohes Risiko eingehen würde. Als „Satellit“ (Core-Satellite-Strategie) würden dann aktive Fonds oder Einzelaktien dienen, also eher kurzfristige Investments. Einfach auch, weil es mir Spass macht. Ausserdem ist es mir wichtig, dass ich der Institution, der ich mein Geld anvertraue, auch wirklich vertrauen kann.
Lionel: Ein konkretes Ziel, für das ich spare, zum Beispiel ein Auto oder ähnliches, habe ich nicht. Mein Hauptziel ist aktuell mein Core-Investment. Indem ich langfristig investiere, möchte ich schon jetzt für meine Vorsorge einzahlen. Es wird wahrscheinlich bestimmte Situationen in meinem Leben geben, in denen ich einen Teil des Geldes gut gebrauchen kann. Aber für den Grossteil strebe ich es an, die nächsten 40 Jahre vom Zinseszinseffekt zu profitieren, und mein Geld für mich arbeiten zu lassen. Ich habe letztens eine Dokumentation über Altersarmut gesehen, die mir gezeigt hat, wie schnell man da reinrutschen kann, auch wenn man sein Leben lang gearbeitet hat. Die staatliche Vorsorge reicht nicht aus, man sollte auch auf die dritte Säule, also die private Vorsorge, setzen. Das hat mir nochmal vor Augen geführt: Lieber früh anfangen, als sich später einen Kopf machen zu müssen.
Lionel: Am Anfang des Monats lege ich einen Teil meines Werkstudentenlohns auf ein Sparkonto. Das Gesparte möchte ich dann zukünftig in einem bestimmten Rhythmus in Fondslösungen einzahlen. Ausserdem plane ich, kleinere Summen in Einzelaktien zu investieren. Bei der Recherche kann ich das Wissen aus meinem Studium praktisch anwenden, und mich ausprobieren. Darüber hinaus möchte ich in Sachwerte investieren: Ich könnte mir gut vorstellen, eine Wohnung zu kaufen und diese zu vermieten, um von einer Wertsteigerung zu profitieren. Auch Uhren sind grundsätzlich eine gute Anlage. Vor allem Armbanduhren samt Technik, Design und Geschichte faszinieren mich, aber ich trage sie auch einfach gern. Das ist zwar ein teures Hobby, aber es bereitet mir Freude. Ich kann die Uhren tragen, und wenn man bestimmte Marken verkauft, kann man in der Regel Rendite erzielen. Doch das ist für mich eher ein schöner Nebeneffekt, eigentlich möchte ich sie gar nicht verkaufen.