Welches Hypothekarmodell das richtige ist, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Wir helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung und beantworten die wichtigsten Fragen:
- Welche Vor- und Nachteile bieten die Modelle?
- Welche Hypothek passt zu Ihrer Situation?
- Wie können Sie Risiken minimieren?
- Unterschiede: SARON-Hypotheken haben einen variablen Zinssatz, der sich quartalsweise anpasst. Bei Festhypotheken bleibt der Zinssatz während der gesamten Laufzeit gleich.
- Entscheidung: Die Wahl hängt von der Zinserwartung, der Risikofähigkeit und der Flexibilität ab. Tiefe oder sinkende Zinsen sprechen für SARON-Hypotheken, steigende Zinsen für Festhypotheken.
- Zielgruppen: Eine SARON-Hypothek eignet sich für risikofreudige Personen mit finanziellen Reserven. Festhypotheken sind ideal für Personen, die Planungssicherheit suchen und ein knappes Budget haben.
- Kombination: Ein Mix aus beiden Finanzierungsvarianten ist möglich. Aber Vorsicht: Mehrere Tranchen erschweren den Wechsel zu einem anderen Finanzinstitut, wenn die Hypothek erneuert werden muss.
Der zentrale Unterschied liegt in der Zinsentwicklung: Bei einer SARON-Hypothek passt sich der Zins quartalsweise dem Markt an. Bei einer Festhypothek bleibt er über die gesamte Laufzeit gleich.
Alle wichtigen Unterschiede im Detail:
SARON-Hypothek | Festhypothek | |
Hypothekarzins |
Variabel Bei sinkenden Zinsen bezahlen Sie weniger, bei steigenden mehr. |
Fix Egal, ob die Zinsen steigen oder fallen, Sie zahlen immer gleich viel. |
Planungssicherheit | Tief Die Hypothekarkosten können sich alle drei Monate ändern. Eine genaue Budgetplanung ist daher schwierig. |
Hoch Sie kennen Ihre Zinsbelastung von Anfang bis Ende der Laufzeit. Dies ermöglicht eine genaue Budgetplanung über mehrere Jahre. |
Zinsrisiko | Trägt Kundin bzw. Kunde Das Zinsrisiko liegt bei Ihnen. Steigen die Zinsen, müssen Sie mit höheren Hypothekarkosten rechnen. |
Trägt Finanzinstitut Das Zinsrisiko liegt beim Hypothekargeber. Auch wenn die Zinsen steigen, zahlen Sie während der vereinbarten Laufzeit immer den gleichen Zinssatz. |
Laufzeit und Kündigung | Flexibel Der Rahmenvertrag läuft in der Regel 3 bis 5 Jahre. In dieser Zeit können Sie bei vielen Anbietern kostenlos in eine Festhypothek wechseln – oft zum Quartalsende. |
Gebunden Die Laufzeit beträgt normalerweise 2 bis 10 Jahre. Ein vorzeitiger Ausstieg ist möglich, aber mit (hohen) Zusatzkosten – der Vorfälligkeitsentschädigung – verbunden. |
* SARON steht für Swiss Average Rate Overnight. Das ist der Zinssatz, zu dem sich Banken über Nacht Geld leihen. Er orientiert sich stark am Leitzins der Schweizerischen Nationalbank.
💡 Tipp: Möchten Sie mehr über die beiden Hypothekarmodelle erfahren? Alle Details und die aktuellen Zinssätze finden Sie auf unseren Produktseiten zur SARON-Hypothek und zur Festhypothek.
Möchten Sie die wichtigsten Unterschiede zwischen SARON- und Festhypothek auf einen Blick? In unserem PDF-Merkblatt finden Sie:
- Alle Vor- und Nachteile kompakt zusammengefasst
- Die wichtigsten Entscheidungskriterien
- Eine praktische Checkliste für Ihre Wahl
Die SARON-Hypothek ist bei sinkenden oder stabilen Zinsen meist die bessere Wahl und bietet mehr Flexibilität, während die Festhypothek bei erwarteten Zinssteigerungen mehr Sicherheit bietet.
Die Wahl zwischen SARON- und Festhypothek hängt nicht nur von der Zinsentwicklung ab. Es gibt drei weitere wichtige Faktoren, die Sie bei Ihrem Entscheid berücksichtigen sollten.
Ihre Risikofähigkeit zeigt, ob Sie einen Zinsanstieg finanziell verkraften können. Als Faustregel gilt: Die Wohnkosten sollten nicht mehr als ein Drittel Ihres Einkommens ausmachen. Berücksichtigen Sie dabei Ihr Einkommen, Ihr Vermögen und alle fixen Ausgaben.
Ihre Risikotoleranz beschreibt, wie gut Sie mit schwankenden Hypothekarzinsen umgehen können. Haben Sie eine hohe Risikotoleranz? Dann beunruhigen Sie Zinsschwankungen nicht – Sie behalten auch dann einen kühlen Kopf.
Die Lebensumstände können sich schnell ändern: ein Jobangebot im Ausland, eine Erbschaft, Krankheit oder Scheidung. Überlegen Sie deshalb: Wollen und können Sie Ihr Eigenheim langfristig behalten? Oder planen Sie, es mittelfristig zu verkaufen?
💡Tipp: Unsicher, welche Hypothekarstrategie zu Ihrer Situation passt? In unserem Ratgeber «Hypothekarstrategie: Welche Hypothek passt zu mir?» finden Sie weitere Entscheidungshilfen.
Die Wahl des passenden Modells hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Hier finden Sie typische Profile, die Ihnen den Entscheid erleichtern.
Eine SARON-Hypothek ist die richtige Wahl, wenn Sie:
- Finanzielle Reserven für Zinserhöhungen haben
- Die Zinsentwicklung aktiv verfolgen möchten
- Einen kurzfristigen Planungshorizont (3 bis 5 Jahre) haben
- Flexibilität wünschen, um bei Bedarf in eine Festhypothek zu wechseln
Typische Beispiele sind:
- Personen mit finanziellem Polster
- Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer mit konkreten Verkaufsabsichten
- Personen, die beruflich flexibel bleiben wollen
💡Tipp: Legen Sie die Differenz zu einem durchschnittlichen Zinssatz von beispielsweise 3 Prozent als Reserve zurück. So sind Sie auf steigende Zinsen vorbereitet.
Eine Festhypothek ist die richtige Wahl, wenn Sie:
- (Langfristige) Planungssicherheit wünschen
- Ein knappes Budget haben
- Langfristig im Wohneigentum bleiben möchten
- Sich nicht ständig um die Zinsen kümmern wollen
Typische Beispiele sind:
- Junge Familien mit hohen Fixkosten
- Personen mit regelmässigem, aber begrenztem Einkommen
- Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer, die sich konstante Zinskosten wünschen
💡Tipp: Stimmen Sie die Laufzeit der Festhypothek auf Ihre Wohnpläne ab. Ein vorzeitiger Ausstieg kann hohe Kosten verursachen.
Eine Kombination aus SARON- und Festhypothek bietet einen Mittelweg: Ein Teil Ihrer Hypothek ist gegen steigende Zinsen abgesichert. Mit der anderen Tranche können Sie von Zinssenkungen profitieren.
Als Faustregel gilt: Je mehr Zinsrisiko Sie tragen können, desto höher kann der SARON-Anteil sein. Möchten Sie sich stärker gegen steigende Zinsen absichern? Dann wählen Sie einen höheren Anteil als Festhypothek.
Wichtig: Die Aufteilung in mehrere Hypothekartranchen hat auch Nachteile:
- Erschwerter Wechsel zu einer anderen Bank. Denn viele Finanzinstitute übernehmen Teilhypotheken nur, wenn sie innerhalb von 18 Monaten die gesamte Hypothek erhalten.
- Schwächere Verhandlungsposition bei einer Verlängerung der Hypothek, weil Sie nur eingeschränkte Wechselmöglichkeiten haben.
💡Tipp: Mehr Informationen zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber «Hypothek ablösen».
Gerne beraten wir Sie und finden gemeinsam mit Ihnen die passende Lösung. Wir analysieren:
- Ihre finanzielle Situation
- Ihre Risikotoleranz
- Ihre individuellen Bedürfnisse
- Ihre Zukunftspläne
So gewinnen Sie Klarheit und Sicherheit für die Finanzierung Ihres Eigenheims.
Roger Kropf ist seit August 2024 als Produktmanager Finanzieren bei Baloise tätig.
Mit über zwanzig Jahren Erfahrung in der Finanzbranche bringt er ein umfassendes Fachwissen in Finanzierungsberatungen, Finanz- und Marktanalysen mit. Dank seiner langjährigen Tätigkeit in der Kundenberatung kennt er die verschiedenen Bedürfnisse von Hypothekarnehmerinnen und -nehmern und entwickelt nun bei uns massgeschneiderte Finanzierungslösungen, die den Kundenbedürfnissen gerecht werden.
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