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Versicherungen für Selbstständige: Was Pflicht ist und was Sinn macht Krankentaggeldversicherung für Selbstständige

Krankheiten können zu Arbeitsunfähigkeit führen. Eine Krankentaggeldversicherung entlastet Sie finanziell und gibt Ihnen Sicherheit. Ein Überblick:

  • Nutzen für Selbstständigerwerbende
  • Die wichtigsten Leistungen kurz und knapp
  • Höhe der Versicherungsprämie
Manuel Thomas, Marketing-Team KMU 4. Mai 2022 Gründung
Selbständigerwerbende sind nicht über einen Arbeitgeber versichert. Das hat zur Folge, dass im Fall einer Arbeitsunfähigkeit infolge von Krankheit der Lohnausfall nicht gedeckt ist. Damit daraus keine finanziellen Nachteile entstehen, empfiehlt es sich, eine Krankentaggeldversicherung abzuschliessen.

Wozu braucht es eine Krankentaggeldversicherung? Wer braucht sie? Und was kostet das? Hier finden Sie Antworten zu den häufigsten Fragen rund um die Krankentaggeldversicherung für Selbständigerwerbende sowie einen Überblick über die Vorteile, die Ihnen diese freiwillige Versicherung bringt.

Welche Leistungen umfasst eine Krankentaggeldversicherung?

Mit der Krankentaggeldversicherung sichern Sie sich gegen die finanziellen Folgen eines Erwerbsausfalls ab, wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Schwangerschaft ganz oder teilweise arbeitsunfähig sind. Das Taggeld deckt dabei den Erwerbsausfall. Es verhindert damit eine Bedrohung Ihrer Existenzgrundlage und stellt sicher, dass Sie Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten können. Zudem können Sie so den Fortbestand des Unternehmens sichern, denn auch dort fallen in der Regel laufende Kosten an, wie zum Beispiel die Büro-, Laden- oder Werkstattmiete.

Ist die Versicherung eines Krankentaggelds für Selbständigerwerbende obligatorisch?

Nein, der Abschluss einer Krankentaggeldversicherung ist freiwillig. Welche Versicherungen obligatorisch sind und welche nicht, zeigt Ihnen unser Blogbeitrag «Versicherung für Selbständige in der Schweiz» auf.

Wenn Sie Angestellte haben, passt für Sie die Kollektiv-Krankentaggeldversicherung. In der Schweiz ist es üblich, dass Angestellte über ihren Arbeitgeber eine Taggeldversicherung erhalten. Dabei beteiligt sich der Arbeitgeber in der Regel an den Versicherungsprämien.

Wem nützt eine Krankentaggeldversicherung?

Als Arbeitgeber sind Sie verpflichtet, Ihren Mitarbeitenden den Lohn für eine bestimmte Dauer weiterzuzahlen, wenn sie aufgrund von Krankheit oder Schwangerschaft ausfallen. Die Mindestdauer der Lohnfortzahlungspflicht ist gesetzlich geregelt, darüber hinausgehende Konditionen können im Arbeitsvertrag oder in einem Gesamtarbeitsvertrag festgehalten werden. Bereits im ersten Dienstjahr beträgt die gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht drei Wochen. Je länger das Anstellungsverhältnis besteht, desto länger dauert die gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht. Die Fristen richten sich je nach Kanton nach der Berner, der Basler oder der Zürcher Skala.

Die Lohnfortzahlungspflicht ist für Unternehmen ein schlecht kalkulierbares Risiko, das den Finanzhaushalt stark belasten kann. Mit einer Kollektiv-Krankentaggeldversicherung wandeln Sie dieses Risiko in klar kalkulierbare Kosten um.

Auch wer keine Angestellten beschäftigt, tut gut daran, sich gegen die Folgen eines möglichen Lohnausfalls abzusichern. Denn im Fall einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit deckt die Versicherung das wegfallende Einkommen in der vertraglich festgelegten Höhe.

Wie hoch ist die Prämie?

Die Krankentaggeldversicherung besteht aus mehreren variablen Bausteinen. Bei der Ausgestaltung Ihrer Versicherungsdeckung sind Sie frei. Mit den folgenden Bausteinen können Sie die Höhe der Prämie beeinflussen.

Höhe des Taggelds

Die zu versichernde Lohnsumme sollte so gewählt werden, dass im Fall einer Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit der gewohnte Lebensstandard sichergestellt bleibt. Hier gilt: Je höher die Lohnsumme, desto höher die Prämie.

💡 Gut zu wissen

Die Krankentaggeldversicherung ist eine sogenannte Summenversicherung. Das heisst, es wird eine vorab festgelegte Summe versichert. Sie wird im Schadenfall unabhängig von der tatsächlichen Schadenhöhe ausbezahlt. Im Unterschied dazu richtet sich die sogenannte Schadensversicherung nach dem effektiv entstandenen Schaden.

Länge der Wartefrist

Für die Krankentaggeld- sowie die Spitaltaggeldversicherung ist im Vertrag eine Wartefrist vorgesehen. Das heisst, dass die Taggeldleistungen erst nach Ablauf der Wartefrist erbracht werden. Die Dauer der Wartefrist können Sie frei wählen. Sie wirkt sich direkt auf die Prämienhöhe aus: Je kürzer die Frist, desto höher die Prämie. In der Schweiz üblich sind Wartefristen von 7, 14 oder 30 Tagen.

💡 Gut zu wissen

Wichtig für Selbständigerwerbende, die Mitarbeitende beschäftigen: Während der Wartefrist müssen Sie den Lohnausfall von Mitarbeitenden aus der eigenen Tasche berappen.

Prämie

Die Höhe der Prämie wird durch zwei Bausteine bestimmt: die Höhe des Taggelds und die Länge der Wartefrist. Sie haben also die Möglichkeit, den Leistungsumfang der Krankentaggeldversicherung auf Ihre individuelle Situation auszurichten.

Die Vorteile einer Taggeldversicherung im Überblick
  • Sie sind gegen einen Erwerbsausfall infolge Krankheit abgesichert.
  • Auch eine Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Mutterschaft kann versichert werden.
  • Krankentaggeld beugt finanziellen Engpässen vor.
  • Sie können Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten.
  • Sie sichern den weiteren Bestand Ihres Unternehmens.
  • Die Leistungen lassen sich frei nach Ihren persönlichen Bedürfnissen ausgestalten.
  • Mit der Wartefrist und dem Leistungsumfang können Sie die Prämienhöhe steuern.
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