Die private gebundene Vorsorge hilft, Vorsorgelücken zu schliessen und Steuern zu sparen. Wählen Sie die 3a-Lösung, die am besten zu Ihnen passt. Erfahren Sie:
- Die Unterschiede zwischen Konto und Wertschriften
- Säule 3a bei Bank oder Versicherung im Vergleich
- Welche Lösung zu Ihren Lebenszielen passt
Wer in der Schweiz privat vorsorgt, steht vor der Wahl: Säule 3a bei einer Bank oder bei einer Versicherung? Die Entscheidung hängt von Ihren persönlichen Zielen ab. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile beider Varianten.
- Bank oder Versicherung: Beide Säule-3a-Varianten haben ihre Stärken. Banklösungen punkten mit Flexibilität, Versicherungen mit zusätzlichem Risikoschutz.
- Banklösungen: Wählen Sie zwischen dem sicheren Vorsorgekonto und dem renditestärkeren Fondsdepot. Sie bestimmen die Einzahlungen selbst und können mehrere 3a-Konten führen.
- Versicherungslösungen: Sie kombinieren Sparen mit Erwerbsunfähigkeits- und Todesfallschutz. Wählen Sie zwischen garantierter oder fondsgebundener Anlage – regelmässige Prämienzahlungen sind bei beiden Varianten vertraglich vereinbart .
- Steueroptimierung: Verteilen Sie Ihr 3a-Vermögen auf mehrere Konten oder Policen. Gestaffelte Bezüge über mehrere Jahre können Ihnen mehrere Tausend Franken Steuern ersparen.
- Entscheidungshilfe: Ihre persönliche Situation entscheidet über die beste Lösung. Wichtig sind Sicherheitsbedürfnis, finanzielle Möglichkeiten, Spardisziplin, Zeithorizont und Lebensziele.
Sie können Ihr privates Vorsorgegeld bei der Vorsorgestiftung einer Bank oder einer Versicherung anlegen. Die Banklösung bietet eine hohe Flexibilität, erfordert aber Ihre eigene Spardisziplin und enthält keinen Versicherungsschutz. Die Versicherungslösung hingegen kombiniert Sparen mit einem zusätzlichen Schutz bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod. Im Gegenzug verpflichten Sie sich zu regelmässigen Prämienzahlungen. Beide Formen bieten die gleichen Steuervorteile und sind an die gleichen gesetzlichen Bedingungen gebunden.
3a-Banklösung (Konto/Depot) | 3a-Versicherungslösung (Vorsorgepolice) | |
Einzahlungen | Flexibel: Betrag jährlich wählbar bis zum gesetzlichen Maximum | Fix: Prämienpflicht (Zahlung jährlich, vierteljährlich, halbjährlich oder monatlich, auch via Prämiendepot möglich) |
Auszahlungen | Flexible Bezugsmöglichkeiten innerhalb gesetzlicher Sperrfristen | Fester Auszahlungstermin oder reduzierter Rückkaufswert bei Vorbezug beziehungsweise Anpassung der Police |
Rendite | Vorsorgekonto mit Zins oder aber Depot mit Wertschwankungen | Vorsorgekonto mit Zins oder aber Depot mit Wertschwankungen |
Kosten | Meist günstiger | Höhere Gesamtkosten inklusive Versicherungsschutz |
Risikoschutz | Separate Versicherung nötig | Todesfall und Invalidität abgesichert, inklusive Weiterführung des Sparprozesses bei Erwerbsunfähigkeit |
Vertragsbindung | Keine feste Bindung | Langfristige Bindung |
Bei einer Banklösung haben Sie zwei Optionen:
- Entweder Sie legen Ihr Geld auf einem Säule-3a-Konto an und erhalten dafür Zinsen. Der Zinssatz wird jedes Jahr neu festgelegt.
- Oder Sie wählen eine 3a-Wertschriftenlösung. Dabei legen Sie das Geld in Fonds an und profitieren langfristig von der Börsenentwicklung.
Während das Konto Sicherheit bietet, eröffnen die Fonds Chancen auf höhere Renditen. Der grosse Vorteil von Banklösungen liegt in der Flexibilität:
- Sie können Ihre Einzahlungen jährlich bis zum gesetzlichen Maximum frei anpassen.
- Sie sind nicht an eine feste Laufzeit gebunden und können Ihr Vermögen auch einfach zu einem anderen Anbieter wechseln.
- Zudem lässt sich das Vorsorgeguthaben auf mehreren 3a-Konten oder -Depots ansparen (eine spätere Aufteilung ist nicht möglich) – ideal für eine steueroptimierte, gestaffelte 3a-Auszahlung im Alter.
Vorteile | Nachteile | |
3a-Konto mit festem Zins | Kein Verlustrisiko und meist besserer Zins als auf einem Sparkonto | Keine höhere Rendite als der jährlich festgelegte Zins |
Fondsgebundenes 3a-Depot | Höheres Renditepotenzial, weil das Geld an der Börse investiert wird | Anlagerisiko mit Kursschwankungen |
Dem Anlagerisiko können Sie mit einem langen Anlagehorizont gegensteuern. Je länger Sie Ihr Geld anlegen, desto eher gleichen sich die Risiken und Rückschläge an der Börse wieder aus. Der Erfolg liegt dabei in Ihrer Hand: Bleiben Sie bei Kursschwankungen gelassen und denken Sie an regelmässige Einzahlungen – zum Beispiel direkt nach dem Lohneingang.
Auch bei den Versicherungen haben Sie die Wahl zwischen zwei Modellen:
- Entweder Vorsorgekonto mit jährlich angepasstem Zinssatz
- Oder Wertschriftenlösung
Sie funktionieren gleich wie die Bankprodukte, bieten aber einen zusätzlichen Risikoschutz:
- Bei Erwerbsunfähigkeit übernimmt die Versicherung die Bezahlung der Prämien oder zahlt Ihnen eine private Rente aus.
- Im Todesfall erhalten Ihre Angehörigen eine garantierte Summe.
Dieser zusätzliche Schutz wird durch regelmässige Prämienzahlungen finanziert – entsprechend weniger Geld steht für Ihre Altersvorsorge zur Verfügung.
💡 Wichtig: Die monatlichen oder jährlichen Einzahlungen sind vertraglich festgelegt und vereinbart. Unterbrüche oder Anpassungen sind meist nur beschränkt möglich.
Vorteile | Nachteile | |
3a-Police mit festem Zins | Garantiertes Kapital im Alter | Tieferer Zins, um Risikoschutz zu finanzieren |
Risikoschutz bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod | Regelmässige Einzahlungen erforderlich | |
Fondsgebundene 3a-Police | Höheres Renditepotenzial, weil das Geld an der Börse investiert wird | Anlagerisiko mit Kursschwankungen |
Risikoschutz bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod | Regelmässige Einzahlungen erforderlich |
Ein 3a-Konto können Sie nur als Ganzes beziehen. Teilbezüge sind nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich und eine nachträgliche Aufteilung auf mehrere 3a-Konten ist nicht möglich. Trotzdem können Sie mit der richtigen Strategie mehrere Tausend Franken Steuern einsparen:
- Verteilen Sie Ihr 3a-Guthaben auf mehrere Konten und/oder Policen.
- Faustregel: Ab 50'000 Franken eine neue Säule 3a eröffnen.
- Beziehen Sie das Geld ab dem 60. Lebensjahr gestaffelt über mehrere Jahre.
- Vermeiden Sie den Bezug zusammen mit anderen Vorsorgegeldern (zum Beispiel aus der Pensionskasse) im gleichen Jahr.
Besonders wichtig für Ehepaare: Die Auszahlungen beider Partner werden zusammengezählt und gemeinsam besteuert. Planen Sie den Bezug deshalb besonders sorgfältig.
💡 Tipp: Die Steuerersparnis durch gestaffelten Bezug kann je nach Wohnkanton mehrere Tausend Franken betragen. Details finden Sie in unserem Ratgeber «Bezug der Säule 3a».
Steuern sparen, fürs Alter vorsorgen oder Eigenkapital für Wohneigentum aufbauen? Die Säule 3a unterstützt Sie bei all diesen Zielen. Welche Form für Sie die richtige ist, hängt von Ihren persönlichen Zielen ab. Nutzen Sie die folgenden Fragen als Orientierungshilfe.
Was wollen Sie in Ihrem Leben erreichen? Familiengründung, Wohneigentum oder längere Auszeiten beeinflussen die Wahl Ihrer Vorsorgelösung.
Eine Banklösung bietet Ihnen maximale Flexibilität: Sie können das Guthaben beispielsweise problemlos für den Kauf von Wohneigentum einsetzen. Bei einer Versicherungslösung ist ein vorzeitiger Bezug zwar möglich, aber wegen der festen Vertragslaufzeit meist nicht sinnvoll.
Dafür punktet die Versicherungslösung mit dem Schutz für Ihre Familie: Bei Erwerbsunfähigkeit übernimmt die Versicherung die weiteren Prämienzahlungen. Im Todesfall erhalten Ihre Angehörigen eine garantierte Summe – ideal etwa für die Amortisation einer Hypothek.
Wie wichtig ist Ihnen Sicherheit beim Anlegen von Geld? Bei fondsgebundenen Lösungen – egal ob Bank oder Versicherung – schwankt Ihr Vermögen mit den Börsen. Mit solchen Wertschwankungen können nicht alle gut umgehen.
Wenn Sie Sicherheit bevorzugen, sind klassische Lösungen die bessere Wahl: Ein 3a-Konto garantiert Ihnen das einbezahlte Kapital plus Zinsen. Eine klassische Lebensversicherung bietet zusätzlich zum garantierten Sparkapital Schutz bei Erwerbsunfähigkeit und Tod.
Wie regelmässig können und wollen Sie für Ihre Altersvorsorge sparen? Mit einer Banklösung bestimmen Sie die Höhe Ihrer Einzahlungen jedes Jahr selbst – bis zum gesetzlichen Maximum. Das ist ideal, wenn Ihr Einkommen schwankt oder Sie sich nicht langfristig finanziell binden möchten.
Eine Versicherungslösung verpflichtet Sie zu regelmässigen Prämienzahlungen über viele Jahre. Das setzt ein stabiles Einkommen voraus. Dafür profitieren Sie von einem garantierten Versicherungsschutz und erreichen dank der Zahlungspflicht sicher Ihr Sparziel .
Wie viele Jahre haben Sie noch bis zur Pensionierung? Bei einem langen Anlagehorizont, wenn Sie mehr als zehn Jahre Zeit haben, lohnt sich eine fondsgebundene Lösung – egal ob bei einer Bank oder einer Versicherung. Denn über lange Zeiträume gleichen sich Börsenschwankungen meist aus, und die Renditechancen sind höher als bei klassischen Zinskonten.
Wenn die Pensionierung kurz bevorsteht oder ein Vorbezug für Wohneigentum geplant ist, eignet sich die sichere Variante eines 3a-Kontos allerdings besser. Diese bietet zwar tiefere, dafür aber garantierte Erträge.
Wie konsequent sparen Sie? Bei einer Banklösung bestimmen Sie jedes Jahr selbst die Höhe Ihrer Einzahlungen – bis zum gesetzlichen Maximum. Sie können Zahlungen auch aussetzen. Diese Flexibilität ist praktisch, erfordert aber Disziplin: Andere Ausgaben oder schlicht Vergesslichkeit können Sie vom regelmässigen Sparen abhalten.
Eine Versicherungslösung hingegen verpflichtet Sie, Jahr für Jahr einen bestimmten Betrag einzuzahlen. Das bedeutet zwar weniger Flexibilität, hilft Ihnen aber, Ihr Sparziel zu erreichen .
Rendite ohne Schwankungsrisiko: Zahlen Sie Ihr Vorsorgekapital ein und profitieren Sie von sicheren Zinserträgen.
Höhere Renditechancen: Investieren Sie Ihr Vorsorgeguthaben in Fonds und nutzen Sie das Potenzial der Börse.
Vorsorgen und absichern: Kombinieren Sie eine Anlage mit geringem Aktienanteil mit dem Schutz für sich und Ihre Familie.
Rendite und Schutz vereint: Nutzen Sie die Chancen der Börse mit einem höheren Aktienanteil und geniessen Sie gleichzeitig einen umfassenden Risikoschutz.
Die meisten Anbieter sind entweder auf Bank- oder auf Versicherungslösungen spezialisiert. Wir bieten Ihnen beides: Als Bank und Versicherung können wir Sie neutral beraten und die für Sie optimale Lösung finden – sei es ein 3a-Vorsorgekonto, eine fondsgebundene Vorsorgelösung oder eine Lebensversicherung.
Daniel Buntschu ist seit 2022 als Finanzplaner bei Baloise tätig und verfügt über einen Executive MBA und ist eidgenössisch diplomierter Finanzplanungsexperte.
Komplexe Vorsorgefragen übersetzt Daniel Buntschu in individuelle Lösungen. In seiner über 25-jährigen Karriere hat er unzähligen Menschen geholfen, ihre Finanzen und ihre Vorsorge erfolgreich zu planen. Seit über zehn Jahren gibt er sein Wissen auch als Dozent im Auftrag der MENDA AG in den Lehrgängen Finanzberater IAF und Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis weiter – immer mit dem Ziel, Vorsorge für alle einfach verständlich zu machen.