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Einfach gründen: So geht Firmengründung in der Schweiz Erfolgreich selbstständig werden: ein Leitfaden mit praktischen Tipps

So werden Sie selbstständig: starke Geschäftsidee, Businessplan erstellen, Investoren finden. Unser Ratgeber begleitet Sie von A bis Z: 

  • Vier wichtige Fragen vor dem Start
  • Rechtliche Anerkennung der Selbstständigkeit
  • In sechs Schritten zum eigenen Unternehmen
Manuel Thomas, Marketing-Team KMU 24. März 2022 Vor der Gründung
Sich selbständig machen ist der Traum von vielen. Die Leidenschaft zum Beruf machen, sich nichts mehr vorschreiben lassen, richtig unabhängig sein. So schön der Traum ist – erst mit einer klugen Planung kommt auch der Erfolg. Hier erhalten Sie eine umfassende Step-by-Step-Anleitung.

Vier Fragen, bevor Sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen

Bevor Sie sich ins Abenteuer der Selbstständigkeit stürzen, empfehlen wir Ihnen, sich im Spiegel tief in die Augen zu schauen und vier Fragen ehrlich zu beantworten:

  • Wie schätzen Sie sich selbst ein (etwa in Bezug auf Durchhaltevermögen, Lernfähigkeiten, Flexibilität etc.)? Bemühen Sie sich um eine realistische Einschätzung.
  • Warum wollen Sie sich selbstständig machen? Welche Ziele verfolgen Sie damit?
  • Wie schätzen Sie das wirtschaftliche Umfeld für Ihre Geschäftsidee ein? Auch hier ist eine realistische Einschätzung gefragt, denn etwa jedes zweite Start-up überlebt mittelfristig nicht.
  • Sind Sie bereit, mehr Stunden pro Woche als im Angestelltenverhältnis zu arbeiten und mindestens am Anfang wenig zu verdienen?

Wenn Sie Zweifel haben bei der Beantwortung dieser Fragen, sollten Sie nochmals in sich gehen. Die Angaben in den folgenden Kapiteln helfen Ihnen, sich ein klares Bild der Anforderungen und Optionen auf dem Weg zu einer selbständigen Tätigkeit zu machen. Wenn Sie eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzen, sind die Hürden für eine Firmengründung in der Schweiz unterschiedlich hoch. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel «Als Ausländer in der Schweiz eine Firma gründen».

Kriterien für die Anerkennung der beruflichen Selbständigkeit

Was bedeutet selbstständig? Wann gilt man als selbstständig? Klarheit schaffen hier die Sozialversicherungen. Aus ihrer Sicht gehen Sie einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nach, wenn Sie in eigenem Namen und auf eigene Rechnung arbeiten sowie in unabhängiger Stellung sind und das wirtschaftliche Risiko selbst tragen.

Wer eine selbstständige Arbeit aufnimmt, hat in der Regel eine eigene Firma mit eigener Infrastruktur – oft eine Einzelfirma –, ist sein eigener Chef, bestimmt die Organisation des eigenen Unternehmens selbst und arbeitet für mehrere Auftraggeber. Gerade der letzte Punkt ist für die rechtliche Anerkennung der selbständigen Erwerbstätigkeit wichtig. Die AHV-Ausgleichskasse kann dafür einen Nachweis in Form von Rechnungen, Verträgen und anderen Unterlagen verlangen. Hier finden Sie eine Liste der kantonalen Ausgleichskassen.

Tätigkeiten mit Bewilligungspflicht

Wenn Sie ein Unternehmen für Personalberatung oder Software-Entwicklung gründen, können Sie ohne besondere Bewilligungen starten. Für ausgewählte Berufe und Beschäftigungen müssen Sie jedoch ein Bewilligungsgesuch einreichen.

  • Reglementierte Tätigkeiten verlangen keine besonderen Qualifikationen. Für die Bewilligung sind jedoch bestimmte Kriterien zu erfüllen. In der Reisebranche beispielsweise gibt es Zulassungsbeschränkungen, Vermögensverwalter müssen sich einer Beaufsichtigung unterstellen.
  • Reglementierte Berufe sind z. B. Ärztin und Notar. Dafür braucht es den Abschluss einer speziellen Ausbildung oder den Nachweis entsprechender Berufserfahrung.

Tätigkeiten und Berufe sind teilweise auf kantonaler, teilweise auf Bundesebene geregelt. Beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation finden Sie einen Überblick zum Download.

Selbstständig werden geht auch nebenberuflich

Mit dem Entscheid für die Selbstständigkeit verlässt man die Komfortzone des Angestelltendaseins, des regelmässigen Einkommens, der Absicherung für Alter und Unfall. Der Sprung ins kalte Wasser behagt deshalb nicht allen. Statt ganz auf den Status und die Vorteile der Selbstständigkeit zu verzichten, besteht in der Schweiz allerdings die Möglichkeit, eine selbständige Tätigkeit im Nebenberuf auszuüben. Gerade bei knappen finanziellen Mitteln kann eine Selbständigkeit auf Teilzeitbasis angezeigt sein.

Voraussetzungen für eine nebenberufliche Arbeit auf selbständiger Basis sind:

  • keine Konkurrenz für den Arbeitgeber im Hauptberuf
  • kein Interessenkonflikt gegenüber dem hauptberuflichen Arbeitgeber
  • keine negative Beeinflussung der Leistungsfähigkeit (mindestens elf Stunden Ruhezeit)
Für die Gründung einer Firma braucht es keine Superkräfte

Man hört oft, Gründerin X oder Gründer Y seien halt Unternehmertypen, denen der Erfolg quasi in den Genen angelegt ist. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Dieser Unternehmertyp ist ein Mythos. Natürlich brauchen Sie Fachkompetenz, Branchenkenntnisse und eine Portion Idealismus, Optimismus und Leidenschaft. Natürlich ist der Schritt in die Selbstständigkeit mit Risiken und einer höheren Belastung verbunden. Und natürlich ist es von Vorteil, wenn Sie unternehmerisches Denken, betriebswirtschaftliches Know-how und ein gutes Beziehungsnetz mit in die Gründung Ihrer Firma bringen.

Selbstständigkeit ist mit vielen Freiheiten verbunden, aber auch mit Verantwortung. Niemand sagt Ihnen, was Sie wann zu tun haben. Da sind Zeitmanagement, Selbstdisziplin und organisatorisches Talent gefragt. Hilfreich sind sicher auch ein gesunder Umgang mit Stress, Kommunikationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Dennoch: Superkräfte brauchen Sie nicht. Vieles lernt man on the Job. Wenn das Geschäftsmodell, Ihr Angebot und der Einsatz stimmen, wachsen Sie im Lauf der Zeit in Ihre neue Rolle hinein.

Am Anfang steht die Geschäftsidee

Eine zündende Idee ist das A und O für den Schritt in die Selbständigkeit. Nur: Woran erkennt man eine gute Geschäftsidee und wie kommt man dazu? Gleich vorneweg: Eine allgemein gültige Methode gibt es nicht, wohl aber ein paar Ansätze, wie sich eine vage Idee prüfen lässt.

So prüfen und schärfen Sie Ihre Geschäftsidee

Sie müssen Ihren Markt und die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Kundinnen kennen. Mit diesen Fragen und Ansätzen können Sie Ihre Idee konkretisieren:

  • Kundenbedürfnisse abklären: Wo haben Kunden einen Leidensdruck? Was fehlt ihnen?
  • sich mit potenziellen Kundinnen austauschen
  • Markt und Mitbewerber analysieren, auch auf Social Media
  • Kreativ-Workshops durchführen
  • im Internet recherchieren; mit Tools wie etwa dem Keyword Planner Google-Suchanfragen analysieren
  • Studien unabhängiger Organisationen durchforsten
  • Newsletter und Fachzeitschriften konsultieren
  • Messen besuchen
In sechs Schritten in die Selbständigkeit

Sich selbständig machen und eine eigene Firma gründen ist in der Schweiz keine Hexerei. Dennoch: Eine klare Planung der einzelnen Schritte hilft und macht alles einfacher. Wir zeigen Ihnen den Weg zur erfolgreichen Gründung.

Geschäftsidee

Startpunkt, wenn Sie sich beruflich selbständig machen. Wichtige Fragen: Für welches Angebot bezahlen Kunden? Was können Sie gut? Hilfreich für die Entwicklung Ihrer Geschäftsidee ist ein Business Model Canvas (PDF, 96 KB).

Businessplan

Der Businessplan ist ein wichtiger Begleiter auf der Reise in die Selbstständigkeit. Er hilft Ihnen, andere von Ihrer Geschäftsidee zu überzeugen und Ihr Konzept kritisch zu überprüfen.

Finanzierung

Nicht nur für die Gründung, sondern auch für die Zeit, bis das Geschäft läuft, brauchen Sie finanzielle Mittel. Wenn das Ersparte nicht reicht, brauchen Sie Geldgeber. Wir zeigen Ihnen auf, wie Sie Investoren finden.

Rechtsform

Welche Rechtsform passt zu Ihrem Geschäftsplan? Einzelfirma, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Aktiengesellschaft? Unsere Blogbeiträge bieten Ihnen Entscheidungshilfen.

Name, Logo, Website

Wer sich selbstständig machen will, braucht einen Firmennamen, ein Logo als visuelles Erkennungsmerkmal und mit Vorteil eine Website. In unserem Blog finden Sie hilfreiche Tipps zu diesen Themen.

Unternehmen gründen

Die Anforderungen an die Firmengründung sind je nach Rechtsform verschieden. In jedem Fall aber müssen Sie zwingend einer Ausgleichskasse beitreten, um Sozialversicherungsbeiträge (AHV, IV, EO) einzuzahlen. Für den Eintrag ins Handelsregister und die Mehrwertsteuerpflicht sind hingegen bestimmte Voraussetzungen erforderlich.

Es braucht Mut – auch zum Scheitern

Die Selbständigkeit hat für viele den Reiz der Freiheit, der Unabhängigkeit und der Selbstbestimmung. Wer sich selbständig macht, muss aber auch damit rechnen, dass die Arbeit zu anstrengend ausfällt, das eigene Geschäft zu unsicher ist und der einst ersehnte Schritt zur Belastung wird. Es besteht also immer auch die Möglichkeit des Scheiterns.

Risiken der selbständigen Tätigkeit

Die Risiken lassen sich drei Kategorien zuordnen:

  • Geschäftliches Risiko
    • zu wenig starke Geschäftsidee, Überschätzung des Nachfragepotenzials (beispielsweise zu geringe Differenzierung, ungeeigneter Standort)
    • Liquiditätsengpass, es dauert zu lange, bis ein ausreichendes Umsatzvolumen erreicht ist
  • Persönliches Risiko
    • Sie stellen fest, dass Sie für die Selbstständigkeit zu wenig geeignet sind 
  • Gesundheitliches Risiko
    • Burnout
    • Temporäre Arbeitsunfähigkeit infolge Unfall oder Krankheit

Das gesundheitliche Risiko können Sie durch Sport, einen gesunden Lebensstil und weitere vorbeugende Massnahmen reduzieren. Mit einer Taggeldversicherung können Sie sich zumindest teilweise gegen Lohnausfälle absichern. Andere Betriebskosten laufen allerdings weiter.

Das persönliche Risiko können Sie durch eine ehrliche Beurteilung Ihrer Fähigkeiten und Wunschziele minimieren. Hilfreich kann auch die Beurteilung durch Dritte wie Familienangehörige, Freunde oder Fachstellen sein. Hilfestellungen bietet auch das KMU-Portal des Bundes.

So schränken Sie die geschäftlichen Risiken ein

Das geschäftliche Risiko lässt sich am besten einschränken, wenn Sie folgende Punkte beachten:

  • Sie haben bereits Kunden, die Aufträge platziert oder in Aussicht gestellt haben.
  • Ihre primäre Aufmerksamkeit gilt der Kundenakquisition und ihrer Professionalisierung. Dafür setzen Sie Ihre freien Mittel ein. Wie der Akquiseprozess typischerweise abläuft und welche Massnahmen er beinhaltet, erfahren Sie in unserem Artikel «Akquise: Was ist das und wie geht das?».
  • Ihre Geschäftsidee hat sich durch Marktabklärungen im Vorfeld bestätigt.
  • Sie kombinieren eine Festanstellung mit einer selbstständigen Erwerbstätigkeit auf Teilzeitbasis.
  • Sie wählen einen anderen Ansatz für den Sprung in die Selbständigkeit, beispielsweise den Kauf einer bestehenden Firma.
  • Je grösser das Risiko, desto eher drängt sich eine Gesellschaftsform mit beschränkter Haftung wie GmbH oder AG auf.
Viele Wege führen in die Selbständigkeit

Sich mit einer eigenen Geschäftsidee und einer eigenen Firma selbstständig machen bedeutet: ein Unternehmen von Grund auf selbst hochziehen mit allen Herausforderungen, Krisen, Rückschlägen und Erfolgserlebnissen. Zum klassischen Start-up gibt es aber auch Alternativen.

Bestehendes Unternehmen kaufen

Der Kauf eines Unternehmens hat zwei zentrale Vorteile: Sie können auf Bestehendem aufbauen und von den Erfahrungen der Vorgänger profitieren. Und zweitens haben Sie bereits zum Start einen Kundenstamm. Auf der Seite der Herausforderungen geht es insbesondere darum, Kunden und Lieferanten bei der Stange zu halten, den Zustand der Infrastruktur richtig einzuschätzen sowie Risiken und Potenziale richtig zu bewerten. Das bestimmt den Kaufpreis mit.

Franchising

Mit dem Erwerb eines Franchise erhalten Sie das Recht, ein bereits existierendes Produkt oder eine Dienstleistung zu vermarkten – zum Beispiel, wenn Sie eine Filiale einer bestehenden Ladenkette eröffnen. Dabei kaufen Sie eine bewährte Geschäftsidee gegen eine Lizenzgebühr und eine jährliche Umsatzabgabe. Auf der Plusseite stehen Vorteile beim Wareneinkauf und im Marketing sowie der geringe Kapitaleinsatz. Negativ zu Buche schlägt, dass die unternehmerische Freiheit stark eingeschränkt ist.

Alleinvertretung

Als Alleinvertretung erhalten Sie die exklusiven Vertriebsrechte an einer Ware in einem definierten Verkaufsgebiet. Der Vorteil: Exklusivrecht an einem Produkt oder Service in einem bestimmten Gebiet/Zeitraum. Der Nachteil: Sie müssen bestimmte Leistungsziele erreichen und eigene Investitionen ins Marketing tätigen.

Lizenz erwerben

Der Erwerb einer Lizenz funktioniert ähnlich wie das Franchising. Der Unterschied: Lizenznehmer kaufen keine Waren, sondern immaterielle Güter wie Marken oder Patente, also das Recht, z. B. ein Patent, eine Marke oder ein Design zu nutzen. Im schweizerischen Recht sind Lizenzverträge allerdings nicht eindeutig geregelt. Zudem ist es schwierig abzuschätzen, ob sich ein Lizenzvertrag lohnt. Daher: Vorsicht bei Lizenznahmen.

Gerne unterstützen wir Sie zusammen mit unseren Partnern bei Ihrem Gründungsprojekt.

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